Einbrecher cracken Daten von Davos
Unbekannte haben vertrauliche Daten von Teilnehmern des Weltwirtschaftsforums [WEF] in Davos geknackt.
Darunter sind Kreditkartennummern, Passwörter, private Telefon- und Handynummern etwa des südafrikanischen Präsidenten Thabo Mbeki, von Palästinenserpräsident Yasser Arafat, dem designierten Chef der Deutschen Bank, Josef Ackermann, dem MS-Chef Bill Gates und der ehemaligen amerikanischen Außenministerin Madeleine Albright.
CD anonym zugespielt
Das berichtet die Schweizer "Sonntagszeitung", der anonym eine CD mit den Daten zugespielt worden war.
Kreditkarten wurden gesperrt
"Das ist ein Fall von Cyberkriminalität", sagte der Kommunikationschef des WEF, Charles McLean, der Zeitung. "Wir haben sofort die Polizei verständigt." Die Kreditkartenunternehmen haben die Karten weltweit gesperrt.
WEF-Server gecrackt
Die Hacker hatten einen WEF-Server gecrackt, auf dem die
vertraulichen Daten von Teilnehmern des Treffens der letzten Jahre
gespeichert waren. Insgesamt seien auf der CD 80.000 DIN-A-4-Seiten
Daten gespeichert, schrieb die "Sonntagszeitung".
Unendliche Möglichkeiten
Bisher hätten die Cracker die Daten noch nicht benutzt. Mit den Angaben ließen sich im Internet teure Flugreisen und Hotels buchen, Pornoseiten abonnieren und teure Telefongespräche führen.
Ironischerweise war eines der Hauptthemen des heurigen Davos-Forums der "Digital Divide", die digitale Kluft zwischen einzelnen Ländern. UN-Generalsekretär Kofi Annan betonte, dass viele Arme weder Elektrizität noch Telefone, geschweige denn Computer besäßen.