Analoges C-Netz wird digitales Breitband
Die Regulierungsbehörde RTR wird die alten Lizenzen aus dem längst abgeschalteten C-Netz wieder versteigern. Statt analoger Mobiltelefonie wird der Bereich um 450 MHz nun der großflächigen Funk-Internet-Versorgung auf dem Land dienen.
Die österreichische Telekom-Regulierungsbehörde RTR hat die alten C-Netz-Lizenzen aus den Anfängen des Mobilfunks neu ausgeschrieben.
Die früheren Handylizenzen im 450-MHz-Bereich sollen in Zukunft für die Funk-Internet-Versorgung auf dem Land verwendet werden.
Durch die neuen Frequenzen solle es "zur Verbesserung der Breitbandversorgung in dünn besiedelten Regionen, den so genannten weißen Flecken, kommen", erklärte RTR-Geschäftsführer Georg Serentschy am Dienstag in einer Mitteilung der Behörde.
Reichweite bis zu 80 Kilometern
Die RTR hat dafür eine Liste von relevanten Gemeinden erstellt, von denen der künftige Lizenzinhaber bis Mitte 2007 mindestens 310 Gemeinden und bis Anfang 2009 mindestens 465 Gemeinden über die Funkfrequenz mit Breitbandinternet versorgen muss.
Ziel sei ein weiterer "Abbau des digital divide", so Serentschy. Zuletzt rechnete er mit einer "großem Interessentenschar" aus dem Mobilfunk- und Internet-Bereich.
Für die Versorgung dünn besiedelter Gebiete sind die niedrigen Frequenzbereiche gut geeignet, weil die Reichweite weit höher ist als bei den neuen Handytechnologien für GSM oder UMTS. Je nach Technologie kann von einer Sendestation aus ein Radius von 30 bis 80 Kilometern versorgt werden.
Die Übertragungsraten sollen im Endausbau mehrere Megabit pro Sekunde erreichen können.
Mindestgebot 350.000 Euro
Insgesamt schreibt die Behörde drei Frequenz-Pakete jeweils für ganz Österreich aus.
Die Vergabe erfolgt in einem zweistufigen Verfahren. Die Einnahmen aus dem Frequenzverkauf - für alle drei Pakete liegt das Mindestgebot in Summe bei 350.000 Euro - fließen der Republik zu.
Die Angebotsfrist läuft bis 27. Februar nächsten Jahres, die Vergabe soll Ende März erfolgen. Die Frequenznutzung ist bis Ende 2021 vorgesehen.