24.12.2001

SPOTTING

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Radarfahndung nach dem Weihnachtsmann

Wer hätte geahnt, dass der Weihnachtsmann genau 1,70 Meter groß ist. Oder dass sein fliegender Schlitten eine maximale Geschenke-Zuladung von 60.000 Tonnen nicht überschreiten darf?

Diese Geheimnisse hat das streng geheime US-Luftabwehrkommando NORAD "enthüllt" und teilt - wie übrigens jedes Jahr - sein Wissen nun mit der Welt.

Eigentlich spürt das tief in den Rocky Mountains bei Colorado Springs im Bundesstaat Colorado verborgene Luftabwehrkommando feindliche Flugobjekte auf. Doch in der Vorweihnachtszeit lauert die binationale Sicherheitstruppe der USA und Kanadas, mit feinsten Radar- und Satellitenantennen bewaffnet, dem fliegenden Rentier-Gespann auf.

Standort grafisch veranschaulicht

NORAD verbildlicht in Computeranimationen die Flugroute des Weihnachtsmannes durch alle Zeitzonen der Erde: Am 24. Dezember startet die "Christmas-Tour" am Nordpol. Ein kleines Schlitten-Symbol markiert den jeweiligen Standort auf einem dreidimensionalen Globus.

Alle 15 Minuten sehen Computer-Benutzer dann einen neuen "Live"-Stream. So war es jedenfalls im vergangenen Jahr, erklärt Major Snyder mit einem Augenzwinkern: "Was in diesem Jahr passiert, können wir natürlich nicht wissen."

NORAD habe ein partnerschaftliches Verhältnis zum Weihnachtsmann, betont der Offizier weiter. Ohne dessen stillschweigende Genehmigung sei eine Beschattung selbst mit modernster Technik ganz unmöglich.

Ursprung des Rituals um 1955

Begonnen hatte die Operation Weihnachtsmann der Luftabwehr 1955 durch ein Versehen. Eine Lokalzeitung druckte damals statt der Nummer einer "Santa Claus Hotline" versehentlich die geheime Durchwahl zur Kampfeinsatz-Leitung von NORADs Vorgängerorganisation CONAD. Morgens um sieben Uhr klingelte in der Bunker-Zentrale das rote Telefon und ein kleiner Junge diktierte einem verblüfften Oberst Harry Shoup seine Wunschliste.

Für den Rest des Tages kommandierte Shoup in Absprache mit dem amüsierten Generalstab dann einen Kollegen zum "Father Christmas"- Telefondienst ab. Seit 1957 bezieht das Sondereinsatz- Kommando nun freiwillig den weihnachtlichen Beobachtungsposten - nicht zuletzt zur Werbung in eigener Sache.