Intel im Visier der Wettbewerbshüter
Die Untersuchungen der Europäischen Kommission zum möglichen Marktmissbrauch des weltgrößten Herstellers von Computerchips, Intel, sind in ihrem Umfang reduziert worden.
Eine der beiden unterschiedlichen Beschwerden, welche die Kommission zu ihrer Prüfung veranlasst hatten, sei jetzt zurückgezogen worden, sagte der Sprecher von Wettbewerbskommissar Mario Monti. Damit werde die Generaldirektion Wettbewerb diese Untersuchung ad acta legen.
Zweite Prüfung noch nicht abgeschlossen
Die wegen der zweiten Beschwerde eingeleitete Prüfung befinde
sich in einem fortgeschrittenen Stadium, fügte der Sprecher hinzu.
Die Kommission hatte im April des vergangenen Jahres Untersuchungen
gegen Intel eingeleitet.
"Missbrauch der Marktdominanz"
Zwei US-Unternehmen hätten aus unterschiedlichen Gründen den Missbrauch der marktbeherrschenden Stellung für Computerchips und Mirkoprozessoren moniert, lautete die Begründung.
Das Dossier sei rechtlich sehr komplex, sagte der Sprecher.
Wann die noch laufende Untersuchung zum Abschluss kommt, ist bisher nicht bekannt. Sollten sich die Vorwürfe bewahrheiten, droht Intel ein formelles EU-Wettbewerbsverfahren, an dessen Ende ein hohes Bußgeld stehen kann.
"Dossier Intel abgeschlossen"
Den Angaben der Kommission steht ein Artikel der "New York Times"
vom gleichen Tag gegenüber. Die Zeitung schreibt unter Berufung auf
"Untersuchungskreise", das Dossier Intel werde in Brüssel vermutlich
geschlossen, weil sich für die Beschwerden kein Anhaltspunkt habe
finden lassen.
AMD und VIA als Beschwerdeführer
Unter Berufung auf Analysten berichtet die "New York Times", es handle sich bei den beiden Beschwerdeführern um das kalifornische Unternehmen Advanced Micro Devices Inc [AMD], Sunnyvale, und die taiwanische VIA Technologies [VIA].