17.05.1999

AB 2000 UMTS

Handy

Zwei Megabit/sec durch die Luft

Das Universal Mobile Telecommunications System [UMTS] soll mit 1. Jänner 2000 in der Europäischen Union eingeführt werden und weltweit die unterschiedlichen GSM-Standards [GSM in Europa, das japanische PDC und die amerikanischen CDMA-Systeme] ablösen.

Bis zu zwei Megabit Daten pro Sekunde soll UMTS an jeden Ort der vernetzten Welt transferieren können. Damit avanciert das Handy endgültig zum Multimedia-Gerät. Ein E-Mail von Tokyo nach Berlin zu versenden, Firmendaten über das Internet abrufen, Video-Surfen aus dem Strandcafé oder einfach nur mit besserer Leitungsqualität telefonieren - die neue Mobilfunktechnik, auf die sich Netzbetreiber und Hersteller weltweit geeinigt haben, wird ein völlig neues Kapitel in Sachen Kommunikation aufschlagen.

32 mal so schnell wie ISDN

Laut Experten ist UMTS dem ISDN-Festnetz überlegen. Bei Datenübertragungen wird es mit bis zu zwei Mbit pro Sekunde die 64 Kbit pro Sekunde einer herkömmlichen ISDN-Leitung um das 32-fache übertreffen. Dabei ist das Netz so angelegt, daß es die Übertragungskapazitäten den Anforderungen anpaßt. Für das Empfangen und Senden digitaler Videobilder wird eine größere Bandbreite genutzt als etwa für reine Sprachtelefonie.

Möglich wurde die Einführung von UMTS durch einen Kompromiß, den die Vertreter der weltgrößten Mobilfunk-Techniken miteinander geschlossen haben. So wird die W-CDMA-Technik, die von Herstellern wie Qualcomm, Nokia, und Ericsson stammt, für die Übertragung über größere Distanzen und für den Sprachverkehr genutzt werden. Der TD/CDMA-Standard kommt bei kürzeren Reichweiten zum Einsatz. Auch für den Datenverkehr, bei dem unterschiedliche Kapazitäten für den Hin- und Rückkanal benötigt werden, ist TD/CDMA vorgesehen.