Die Zukunft gehört dem Orgasmatron
Nanoroboter, Video-Tätowierungen mit bewegenden Bildern, emotionales Spielzeug - keine Gegenstände aus einem Science-Fiction-Roman, sondern Erfindungen, die laut dem britischen Zukunftsforscher Ian Pearson in den nächsten 30 Jahre das Licht der Welt erblicken werden.
Für seine neue Zeitleiste mit rund 500 Vorhersagen recherchierte der Wissenschaftler in Technologie- und Wissenschaftspublikationen, auf Seminaren und - in seinen vergangenen Prognosen.
Vorhersagen mit 85 Prozent Erfolgsrate
In Großbritannien für seine Tätigkeit bekannt, liegt die
Erfolgsrate von Pearsons Zukunfstprognosen bei 85 Prozent. Aus
seiner 1991 aufgestellten Zeitleiste bewahrheitete sich die
Einführung von Roboter-Haustieren und dem autonom operierenden
öffentlichen Verkehrsmittel [im britischen Staat Wales derzeit im
Testbetrieb].

2002: Hotel aus Treibstofftanks
2002 ist das Jahr, in dem laut Pearson der Weltraum-Tourismus beginnt.
Wird dieser vorerst nur aus Flügen im Orbit bestehen, soll 2015 das erste Weltraum-Hotel angesteuert werden, das aus wieder verwerteten Treibstofftanks des Spaceshuttles gebaut wird.
Zu den Erfindungen der nächsten vier Jahre gehören neben den erwähnten Video-Tattoos [die unter die Haut implantiert werden] auch das "emotionale, interaktive" Spielzeug. Dessen Haupteigenschaft wird darin bestehen, auf die Gefühle der User zu reagieren.
2006: Jurassic Park
2006 wird dann das Jahr sein, in dem ausgestorbene Organismen -
Pearson erinnert an die Dinosaurier aus "Jurasssic Park" - wieder
ins Leben zurückgerufen werden.

Fabrikarbeiter und Chirurgen ade
2007 wird der von beweglichen Tätowierungen und Dinosauriern gelangweilten Menschheit bewusst, dass Roboter inzwischen die verbliebenen Fabrikarbeiter abgelöst haben.
2015 werden deren Fähigkeiten sie für Haushalts- und fast jede Krankenhausarbeit geeignet machen.
Doch nicht nur Fabrikarbeiter und Chirurgen müssen dran glauben: 2010 werden ein Viertel aller Showbiz-Stars computergenerierte "Cyber-Babes" sein. Und zu den höchtbezahlten Prominenten gehören.
Orgasmatron: Woody Allen lässt grüßen
Die Künstlichkeit der Bildschirm-Schönheiten lässt sich auch ganz
formidabel mit der nächsten Erfindung verbinden: dem "Orgasmatron".
Bekannt aus Woody Allens Sci-Fi-Komödie "Sleeper", erfährt der
Mensch allein durch Berührung dieses Geräts sexuelle Wonnen ganz
ohne Partner.

2030: Winterschlaf für Unterlegene
Bei dieser Höhe an Künstlichkeit im alltäglichen Leben wird es 2025 niemanden mehr verwundern, wenn in den Industriestaaten mehr Roboter als Menschen existieren.
Noch weniger, dass uns diese fünf Jahre später körperlich und intellektuell überlegen sind. Angesichts arbeitsloser, mit "Orgasmatron" und Super-Lara-Crofts beschäftigten Menschen wirft Pearson die berechtigte Frage auf, ob uns Roboter dann überhaupt noch dulden werden.
Sie könnten uns ja in den ab 2030 technologisch ermöglichten Winterschlaf versetzen. Dessen Dauer beginnt mit einigen Tagen und kann auf einige Jahre verlängert werden.
Mensch-Maschine-Kurzschluss
Falls sie uns nicht wegfrieren, können sie uns zumindest mit sich
kurzschließen. Mittels Nanotechnologie und Gerätschaften im
molekularen und atomaren Bereich soll das Gehirn im selben Jahr mit
Computern verbunden werden. Was unter anderem Daten-"Back-ups" und
eine schnellere Reaktions- und Gedankenzeit ermöglichen soll.

Nanoroboter und Naturkatastrophen
Dieser Fortschritt wirkt sich auch auf die Kriegsführung aus: Roboter und Waffen in Insektengröße werden fähig sein, Naturkatastrophen heraufzubeschwören.
Was den verbliebenen, nicht eingefrorenen Couch-Potatoes wahrscheinlich ziemlich egal sein wird.
