Bertelsmann & Microsoft wollen Telekom-Kabel
Der deutsche Medienkonzern Bertelsmann und der US-Softwareriese Microsoft zeigen Interesse an einem Einstieg beim Fernseh-Kabelnetz der Deutschen Telekom. "Es ist richtig, wir sprechen mit Microsoft über den Kauf eines Teils des Telekom-Netzes", bestätigt heute Bertelsmann-Vorstandschef Thomas Middelhoff die seit längerem kursierenden Gerüchte.
Wie FutureZone berichtet hat, gibt es ernstzunehmende Absichten von Microsoft-Chef Bill Gates, bei der Deutschen Telekom einzusteigen, um sich einen Zugang zum deutschen TV-Kabelnetz zu sichern, berichtet. Mit diesen Bestrebungen will Microsoft den Marktanteil seiner Settop-Boxen WebTV aufstocken
Deutsche Telekom sucht Käufer
Die Deutsche Telekom wiederum sucht seit geraumer Zeit nach einem geeigneten Käufer für ihr TV-Kabelnetz und könnte sich über eine Kooperation mit Gates innovative Dienste und einen Zugang zum US-Markt sichern.
Dem breitbandigen Fernsehkabel wird große Bedeutung bei der künftigen integrierten Kommunikation beigemessen, die Internet, Telefon und Fernseher weitgehend miteinander verschmelzen wird. Microsoft will das Fernsehkabel mit Hilfe seiner Software für Privathaushalte umfassend nutzbar machen und sich somit künftige Marktpotentiale sichern.
Der Kabelkurs des Bill Gates
Am internationalen Kabelfernsehmarkt hat Microsoft in den vergangenen Wochen schon beträchtlich an Terrain gewonnen. Mit der fünf Milliarden USD-Beteiligung an AT&T [nach der Übernahme von MediaOne Amerikas größter Kabelbetreiber] und dem Einstieg bei den britischen Kabelkonzernen Telewest und NTL holt Gates zum Geniestreich aus. Außerdem laufen Gespräche über eine vier Milliarden USD-Beteiligung am Cable & Wireless.
Auf die Kritik, daß Microsoft die Kabelfirmen kontrollieren will antwortet Bill Gates anläßlich des dritten Microsoft CEO summit, bei dem sich mehr als 100 Topmanager der größten Konzerne der Welt eingefunden haben: "Es ist für uns wichtig, daß diese Unternehmen in neue Ausrüstung investieren. Unsere Kernkompetenz ist aber die Produktion von Software und nicht die Kontrolle dieser Firmen."