21.05.1999

GRUNDGEBÜHR PLUS 80 %

Bildquelle: PhotoDisc

"Anschlag auf sozial Schwache geht durch"

"Wie bei der letzten Gebührenerhöhung handelt es sich um einen neuen Anschlag auf die Geldbörsen der sogenannten WenigTelefonierer", sagt Hannes Spitalsky, Geschäftsführer des Vereins für Konsumenteninformation [VKI].

Bei dieser Bevölkerungsgruppe, die erstens wenig und zweitens meist im Ortsbereich telefoniert - da ist sich Spitalsky mit AK-KonsumentenSchützer Karl Kollmann einig - handelt sich durchwegs um sozial Schwache.

Schon heute teurer

Gerade diese gesellschaftliche Gruppe, sagt Kollmann "telefoniert heute schon mit Grundgebühr und der Abrechnung durch Impulse teurer, als zu Vorliberalisierungszeiten. Die Minute Ortsgebühr lag damals bei 67 Groschen, und auch die Grundgebühr war niedriger."

Spitalsky: "Antrag wird durchgehen"

Zweifel daran, dass die TelekomControl den Antrag genehmigen werde, hat Spitalsky nicht. "Wenn rein ökonomisch argumentiert werde", so der Konsumentenschützer "wird die TelekomControl schlecht nein sagen können."

Schliesslich sei auch die letzte Erhöhung von Grund- und Ortsgebühren durchgegangen.

Wie anderweitig zu erfahren war, wird sich die von der Telekom geforderte Grundgebühr in einer Höhe zwischen 260 und 280 ATS/Monat [gegenüber ATS 160 momentan] bewegen.

TelekomControl muss schweigen

Auf Anfrage der FutureZone konnte die TelekomControl weder bestätigen noch dementieren, ob der Antrag auf Erhöhung der Grundgebühr durch die TA tatsächlich 80 Prozent der bisherigen Grundgebühr betrage.

Es sei dies ein "schwebendes Verfahren", hiess es, deshalb gelte für die TelekomControl die Schweigepflicht.

Nur über den Zeithorizont mochte man sich äussern. Der Antrag sei vor einigen Wochen eingebracht worden, hiess es und man werde ihn so schnell wie möglich bearbeiten. Dies könne noch im Juni möglich sein.