Deutsche Telekom kriegt Telecom Italia nicht
Nach dreimonatiger Übernahmeschlacht hatte die Mailänder Börse um Mitternacht das endgültige Ergebnis bekanntgegeben: Danach gelang es Olivetti, knapp über 51 Prozent des Telecom-Italia-Kapitals einzusammeln.
Es ist die größte Übernahme in Europa und einer der größten auf dem Weltmarkt. Die geplante Fusion mit der Deutschen Telekom ist damit zumindest erst einmal auf Eis gelegt. Vor allem die Regierung in Rom beurteilt ein Zusammengehen mit den Deutschen skeptisch.
Preis 60,4 Milliarden Euro
Von insgesamt 5,255 Mrd Aktien der Telecom Italia Besitzt Olivetti nunmehr 2,7 Mrd, das ist ein Anteil von 51,02 Prozent. Gesamtwert der Offerte: 60,434 Mrd Euro.
Deal wird nicht angefochten
Der Mailänder "Corriere della Sera" schreibt dazu, eine Fusion mit den Deutschen sei lediglich die letzte Karte der Telecom Italia gewesen, um Olivetti abzuwehren.
Die Deutsche Telekom sei aber ein "Koloss, der nicht gerade durch Effizienz brilliert". Telecom-Italia-Chef Franco Bernabe kündigte an, man wolle nicht mit juristischen Schritten gegen den Olivetti-Erfolg vorgehen
Olivetti-Chef Roberto Colaninno sagte, nun müsse der Streit beendet werden. "Jetzt müsen wir an das Unternehmen denken."
Glückwunsch zu den Schulden
Fiat-Ehrenpräsident Giovanni Agnelli wies unumwunden auf die hohen Schulden hin: "Das Abenteuer ist jetzt beendet. Mein Glückwunsch geht an Olivetti. Das ist ein schwieriges Geschäft, mit einer großen Zukunft, aber stark überschuldet."