08.07.2002

"NETDISCOVERY"

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Verisign wird Überwachungsfirma

Mit dem In-Kraft-Treten der CALEA-Überwachungsgesetze in den USA dient sich mit Verisign ausgerechnet der führende Anbieter von digitalen Zertifikaten als Dienstleister in Sachen Überwachung an.

Kleinere Anbieter, die Schwierigkeiten haben, ihre Netze selbst umzurüsten und mit Bußgeldern bis zu 10.000 Dollar rechnen müssen - pro Tag und Überwachungsauftrag - können "Lawful Interception Services" nun via Verisign beziehen.

Verint = Comverse Infosys

Hinter NetDiscovery aber steht ein anderes System, nämlich die "Star-Gate"-Technologie der bis zu ihrer Umbenennung im Jänner 2002 als "Comverse Infosys" bekannten Firma Verint.

Der Umbenennung vorausgegangen war ein von ABC-News aufgedeckter Skandal rund um Datenmissbrauch, in den Angestellte dieser aus Israel stammenden Firma verwickelt sein sollen, die in den USA bereits jetzt ein Quasi-Monopol auf Telefonüberwachung für das FBI hält.

Militärs mischen immer mit

Für den Deal mit Verint verantwortlich zeichnet seitens Verisign Executive Vice President Jerry Kremian, vordem Lieutenant Colonel des US Marine Corps.

Robert J. Korzeniewski, ein anderer Executive Vice President von Verisign, war lange Jahre Manager bei der "Science Applications International Corporation" [SAIC], die mit 40.000 Mitarbeitern einer der größten Lieferanten der militärischen US-Nachrichtendienste ist.