Microsoft-Vize Ballmer pfeift auf Apple, Linux & Java
"Es wird nie ein 'Office 2000' für den Mac geben," betonte Steve Ballmer, President der Microsoft Corp, beim offiziellen Launch des neuen SoftwarePakets "Office 2000 für Windows" Donnerstag abend im Wiener SiemensForum. Zuvor waren AppleUser von den "Office 2000"-Präsentatoren abfällig als "die Kreativen" abgekanzelt worden.
Als Trost für die hörbar enttäuschten AppleUser im Publikum stellte Bill-Gates-Vize "Office 2001" in Aussicht. Mit Apple verbinde MS eine "friendly relationship", allerdings zähle die Steve-Jobs-Firma nicht zu den ersten fünf Punkten auf Ballmers Prioritätenliste.
Kein Linux, kein Java...
Keine Pläne gebe es in Richtung "Office 2000" für Linux oder Java. "Für Linux fanden wir nicht viel Interesse unter EndUsern vor," so Ballmer. Auch sei Linux kaum mehr als ein "Phänomen", wenngleich beliebt bei Medienleuten und Studenten.
Ebensowenig werde es "Office 2000" auf Java geben. Dies würde das MS-Paket laut Ballmer "langsamer bzw. nicht funktional machen und enorme Ressourcen verschwenden". Nichtsdestotrotz entwickle MS entsprechende Java-Prototypen, verriet der Boß aus Seattle auf eine weitere bohrende Nachfrage.
... aber "unterschätzte Technologien"
Sowohl Linux als auch Java nannte Ballmer zugleich die am meisten ernstzunehmenden MS-Mitbewerber. "Manchmal werden sie unterschätzt!" Andererseits biete etwa Linux eher einen neuen Approach denn eine neue Technologie, wiederholte er die offizielle MS-Wortregelung. Weitere ernsthafte Konkurrenten sieht Ballmer im Bereich der VoiceRecognition.
Der MS-Spitzenmann stellte in Abrede, sein Konzern würde eine Satelliten-, Telephon- oder KabelStrategie haben. Der US-SoftwareGigant strebe lediglich "Partnerschaften" an, um neue Technologien zu etablieren. "Our strategy is the user's experience," sagte Ballmer.
Im als noch mehr kundenorierent angepriesenen "Office 2000"-Paket hätten 2 Millionen MS-TestUser in den letzten sechs Monaten "nicht viele Bugs" gefunden. Die Zentrale in Seattle setze diesbezüglich auf die künftigen Käufer, erläuterte Ballmer dem etwas verblüfften Publikum.