26.12.2002

FAZIT 2002

Bildquelle: HT

Gamer spielen "Blut" und morden

Wenn sich kurz nach Weihnachten die Nachrichtenagenturen weit gehend schweigsam geben, die geneigte Leserschaft ihre Lektüre aber nicht missen möchte, greifen Redakteure oft beherzt ins Archiv und präsentieren die Höhe- und Tiefpunkte des Jahres in kompakter Form.

Auch in der fuZo ist dieses Vorgehen üblich und bewährt und so wird bis zum Beginn des neuen Jahres zum einen oder anderen relevanten und ereignisreichen Thema hier noch ein Rückblick zu finden sein.

Den Anfang soll ein Blick auf die fuZo-Sparte "Agenturprosa" machen, die in den vergangenen zwölf Monaten besonderes dramatisch und gewalttätig - aber bestimmt nie relevant - ausgefallen ist.

Agenturprosa

Unter diesem Titel bringt die fuZo Agenturmeldungen im O-Ton, wenn eine Meldung bemerkenswert ist und dem Redakteur am Ticker das Leben versüßt, aber jegliches Redigieren das Lesevergnügen schmälern würde. Dieses Vorgehen provoziert leider auch immer wieder befremdete Kommentare, das Gros der Leserschaft scheint den teils subtilen, teils drastischen Humor der Prosa der besonderen Art allerdings zu goutieren.

Games sind gefährlich

2002 hat in den Augen der Agenturen insbesondere die Gefährlichkeit von Computerspielen bewiesen, wobei sowohl die Spieler, als auch deren Umfeld extrem gefährdet scheinen.

Gleich zwei Meldungen erreichten uns, die vom Tod vor dem Bildschirm handelten: Laut der Nachrichtenagentur AP ist im November "ein Südkoreaner nach 86 Stunden ununterbrochenem Computerspiel vermutlich an Kreislaufversagen gestorben".

Gamer sind gefährlich

Neben den unmittelbaren Gefahren vor dem Monitor sollen die Spiele aber auch immer wieder ganz reale Gewalt auslösen.

So berichtete die dpa im August von einem Mordfall, der direkt aus einer Verbotsfantasie von "Gewaltspielen" entsprungen zu sein schien: "Wegen einer Serie verlorener Spiele am Computer hat ein junger Philippiner eine 17 Jahre alte Schulkameradin erschossen, die gegen ihn angetreten war."

Und aus der gleichen Quelle war im Oktober zu hören: "Aus Frust über ein verlorenes Kriegsspiel hat sich ein computersüchtiger Teenager in Hongkong aus dem 20. Stock in den Tod gestürzt.

Gamer sind verrückt und blutrünstig

Gamer scheinen unterdessen aber auch ohne Todesfälle eine besonders merkwürdige Spezies zu sein, die am liebsten "Blut" oder "Kampf dem Terror" spielen.

Digital ist trotzdem manchmal gut

Trotz der letalen Gefahr für Gamer und Surfer, bringen die Informations-Technologien aber auch in den Augen der Agenturen glücklicherweise immer wieder heitere Geschichten hervor:

So berichtete die dpa im Juni von einem angeblich fundamentalen Durchbruch in der Roboter-Forschung: "Wissenschaftler in Hongkong haben einen schwitzenden Roboter entwickelt. Die Maschine mit menschlichen Ausmaßen verfüge über kleine Löcher, aus denen Schweiß trete."

Und die gleiche Quelle berichtete erst unlängst von unfreiwilligem britischem Erfindungsgeist, der Hersteller von Chipimplantaten, die derzeit vor allem mit lästigen Zulassungsverfahren zu kämpfen haben, vor Neid erblassen lassen sollte: