Bertelsmann verkauft Pixelpark-Anteile
Der Medienkonzern Bertelsmann hat nach Informationen des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel" Käufer für Teile seines Aktienpakets bei dem angeschlagenen Berliner Internet-Dienstleister Pixelpark gefunden.
Der bisherige Mehrheitsaktionär reduziere seine Anteile von 60 auf 20 Prozent. Neue Gesellschafter werden demnach zu jeweils 20 Prozent der ehemalige Musikmanager und Ex-Universal-Chef Wolf-Dieter Gramatke und Axel Fischer, Eigentümer des Multimedia-Unternehmens mediacs. Die beiden neuen Aktionäre würden dem Umfeld von Firmengründer Paulus Neef zugerechnet.
Sanierungskurs für Pixelpark
Neef war erst unmittelbar vor Weihnachten mit sofortiger Wirkung
von seinem Posten als Alleinvorstand entbunden worden. Sein
Nachfolger wurde der ehemalige Pixelpark-Aufsichtsratsvorsitzende
und Ex-Bertelsmann-Manager Jürgen Richter. Zuvor hatten sich Neef
und Richter über den Sanierungskurs für das verlustreiche
Unternehmen zerstritten.
Radikalkur soll Pixelpark retten63 Mio. Euro in Pixelpark gebuttert
Bertelsmann hat bereits mehr als 63 Millionen Euro in Pixelpark gesteckt.
Die veränderte Aktionärsstruktur eröffnet nach Angaben des "Spiegels" Chancen für Neef und die Privatbank Sal. Oppenheim, die derzeit die Stimmrechte für dessen 17,7-Prozent-Anteil hält, mit neuen Partnern das Comeback des Firmengründers einzufädeln.
Der einstige Börsenliebling Pixelpark - gegründet 1991 - gehörte lange Zeit zu den Stars am Neuen Markt. Zu Spitzenzeiten war das Unternehmen fast vier Milliarden Euro wert und zählte 1200 Beschäftigte. Mit dem Zusammenbruch der New Economy waren jedoch auch für Pixelpark die Boomjahre vorbei. Trotz der Aufgabe von Geschäftsaktivitäten gelang es Neef nicht, die Verluste unter Kontrolle zu halten. Mehrere hundert Beschäftigte verloren ihren Arbeitsplatz.
Daraufhin wurde Anfang 2002 der erfahrene Verlagsmanager Richter zum Chef des Aufsichtsrats bestellt. Künftig soll die Pixelpark-Gruppe nur noch 230 Mitarbeiter haben, davon knapp 100 in Deutschland. Der Standort Hamburg wird aufgelöst. In Deutschland bleiben nur noch die Zentrale in Berlin sowie Köln übrig.
86 Mio. Euro Verlust
Im vergangenen Jahr hatte Pixelpark 86 Millionen Euro Verlust gemacht. Auch für dieses Jahr wurden wieder rote Zahlen erwartet.
