Hacker führen Propagandakrieg
Seit Beginn der Angriffe auf den Irak am Donnerstag setzt sich der Propagandakrieg auch im Internet fort.
Noch am gleichen Tag wurde die Website von Iraqi TV von pro-amerikanischen Angreifern entführt. Heute schlägt eine pro-islamische Hackergruppe zurück und überschreibt im Zuge eines Massenhacks gleich mehrere hundert amerikanische Sites.
Der Originalinhalt wurde durch ein Zitat aus dem Koran und die Mitteilung "It's The New Era Of Cyber War We Promised! More is coming, just like the US do what it wants to the world, we will do what we want to the internet" ersetzt. Gezeichnet ist die Botschaft von den USG [UNIX Security Guards].
"Neues Zeitalter des Cyberwars beginnt"
"Viva Iraq. Viva Palestine. Viva Islam. Stop the US-Terroristes
and we will stop!"
Liste aller Defacements
Militärs skeptisch gegenüber "Hacker-Krieg"
Die US-Regierung hat ihre Landsleute schon Mitte Februar eindringlich vor "patiotischen Hacks" im Zusammenhang mit dem Irak-Krieg gewarnt.
Das FBI wies dabei darauf hin, dass sich auch "gut gemeinte" Aktionen ins Gegenteil verkehren könnten, weil der Gegner dadurch erst auf Angriffstools aufmerksam gemacht werden könnte.
Außerdem bestehe die Gefahr, dass Tools im Umlauf seien, die vorgeblich den "Gegner" angreifen, sich in Wirklichkeit aber "gegen die eigenen Interessen" richten.
Zwei Drittel aller Cyber-Attacken auf US-Ziele
Im Zuge des US-Angriffs auf den Irak geraten angeblich zunehmend
nordamerikanische Unternehmen ins Visier von Crackern und
"Cyber-Protestlern". Im März 2003 konzentrieren sich die Attacken
auf Ziele in den Vereinigten Staaten und Kanada. "Lediglich" 21
Prozent der Attacken gelten dagegen Zielen in Europa.
Echte Patrioten hacken nicht
Professionelle Nutzung durch Kriegsgegner
Schon in der Vorkriegsphase wurde das Internet von Kriegsgegnern wie -befürwortern intensiv genutzt.
Während die Friedensbewegung mit Hilfe des Mediums vor allem Protestmärsche organisierte und ihre Kräfte länderübergreifend bündelte, hat das Netz den USA bisher wenig Erfolg gebracht.
So wurden zwar an irakische Funktionäre E-Mails mit Appellen zur Aufgabe und mit der Aufforderung zum Sturz von Staatschef Saddam Hussein geschickt - doch ohne Wirkung.
Der digitale Propagandakrieg