Bombardierung von Iraqi TV verurteilt
Die Journalistenorganisation Reporter ohne Grenzen hat die Bombardierung des irakischen Fernsehens in Bagdad durch die US-geführten Streitkräfte verurteilt.
Ein Fernsehsender gelte als ziviles Objekt und sei daher "eindeutig" durch die Genfer Konvention geschützt, erklärte der Generalsekretär der internationalen Organisation zur Verteidigung der Pressefreiheit, Robert Menard, am Mittwoch.
In einer offiziellen Stellungnahme der US-Regierung sei der Beschuss der Fernsehstation damit begründet worden, dass die Kommunikation zwischen dem irakischen Präsidenten Saddam Hussein und der Bevölkerung und der Armee unterbunden werden müsse. Damit werde deutlich, dass das staatliche Fernsehen "gezielt attackiert" wurde, obwohl es völkerrechtlich geschützt sei, betonte Menard.
Iraqi TV bombardiertAngeblich E-gebombt
Die US-geführten Truppen hatten das irakische Fernsehen in der Nacht auf Dienstag bombardiert. Während das Satellitenfernsehen nach einiger Zeit wieder sendete, blieb der Jugendsender Shabab TV den Angaben zufolge geschlossen.
Die US-Regierung dürfe örtliche Medien nicht als militärische Ziele angreifen, "auch wenn sie für Propagandazwecke genutzt werden", forderte Reporter ohne Grenzen.
Angeblich wurde eine so genannten "E-Bomb" gegen die Fernsehstation eingesetzt. Das ist eine Hochenergie-Mikrowellen-Waffe [HPM], die kurzzeitig einen starken elektromagnetischen Puls [EMP] erzeugt, der elektrische Einrichtungen zerstört und die Speicher von Computern löscht.
Gerüchte über E-Bombs im Irak