03.06.1999

MS PROZESS ZWEITER TAG

Bildquelle: ORF ON, Ruth

Zeuge der Anklage Bill Gates

Nachdem der erste Prozesstag ganz im Zeichen der Demontage des Zeugen der Verteidigung, Richard Schmalensee, gestanden war, griffen die Anwälte von Microsoft den Zeugen der Anklage, Franklin Fisher, an.

Und wieder standen Aussagen von Bill Gates, die dieser abseits des Prozesses, nämlich in einem Artikel für Newsweek, zum besten gegeben hatte, im Zentrum der Argumentation.

HauptArgument der Verteidigung

Microsoft argumentiert weiterhin, der boomende Sektor sogenannter Handhelds, der von 3Coms Palm Pilot dominiert wird, sei als echter Widerpart zu Microsofts Dominanz bei Betriebssystemen im PC-Markt [Marktanteil eta 95 Prozent] anzusehen. Somit sei keine Monopolstellung gegeben und der Prozess obsolet.

Fisher sagt , Gates hat recht

Auch am Mittwoch berief sich Fisher wieder darauf, dass seine Einschätzung, Handhelds stellten nur einen Nischenmarkt dar, mit den Ansichten Bill Gates' übereinstimme.

Fisher hatte die Aussagen seines Kollegen Schmalensee - beide sind Professoren am Massachussetts Insitute of Technology [MIT] - Microsoft habe kein Monopol inne, sondern stehe mitten im Wettbewerb, am Dienstag

als "blauäugig und lächerlich" bezeichnet.

"Independent Institute" von Microsoft gefördert

In einem als ganzseitige Anzeige des "Independent Institute" in der New York Times abgedrukcten offenen Brief an die Regierung, warfen die 240 unterzeichneten Ökonomen dem anklagenden Department of Justice in Sachen MicrosoftProzess Wettbewerbsverzerrung vor.

Am selben Tage stellte sich während des Prozesses heraus, dass unter den Geldgebern des "Independent Institute" auch Microsoft massgeblich vertreten ist.