RedHat geht an die Börse
RedHat Inc., der weltgrösste Linux-Distributor, geht an die Börse. Durch den Börsegang sollen 96,9 Millionen US-Dollar aufgestellt werden. Geburtshelfer sind Goldman Sachs, E*Trade und Thomas Weisel.
Im Geschäftsjahr 1998, das mit Februar zu Ende gegangen ist, konnte RedHat Inc. 10,8 Mio USD erwirtschaften. Im Jahr davor war es noch die Hälfte gewesen. Dem gegenüber stehen aber 130 Mio Dollar Verlust, die für heuer erwartet werden. Noch kommen 93 Prozent der Umsätze aus dem Verkauf von Linux-Paketen, magere 7 Prozent fallen auf den Support. Diesen Bereich will RedHat künftig noch stark ausbauen.
RedHat Inc.RedHat: "Open Source ist Risiko"
Im allgemeinen Linux-Hype haben bis dato Unternehmen wie Oracle, SAP, IBM und Dell in RedHat investiert. Firmen wie Compaq, Dell, Hewlett-Packard, Silicon Graphics [SGI] und IBM unterstützen bereits Linux.
Linux wird von der Open Source-Community ständig weiterentwickelt. Genau darin sieht allerdings RedHat eine Gefahr: man sei sich bewusst, dass man sehr abhängig davon sei, wie die Entwickler das Betriebssystem steuerten. Man habe zwar drei Top-Entwickler [Alan Cox, David Miller, Stephen Tweedie] auf der Gehaltsliste, allerdings Linus Torvalds nicht. "Wenn die Entwickler den Kernel nicht mehr weiterentwickeln, müssten wir Leute dazu anheuern", so RedHat. Und das würde ins Geld gehen.
Darüber hinaus stösst RedHat bei einigen Mitgliedern der Open Source-Community bereits auf Widerstand. Die expansive BusinessStrategie von RedHat ist ihnen ein Dorn im Auge, sie sehen bereits das nächste Microsoft auf sie zukommen. "Andere wiederum kritisieren, dass wir die Fragmentation der Linux-Community vorantreiben", so RedHat.