Online dominiert deutschen Versandhandel

KLINGELING
18.12.2009

Internet-Bestellungen überholen Post und Telefon

Die Deutschen haben heuer ihre Weihnachtsgeschenke erstmals öfter im Netz als per Post oder Telefon bestellt. In den Monaten November und Dezember brachte der Internet-Handel einen Umsatz von 3,1 Milliarden Euro, der herkömmliche Versandhandel kam auf 2,7 Milliarden Euro, wie der Bundesverband des Deutschen Versandhandels (bvh) am Freitag erklärte. Im Vorjahr kam der Online-Umsatz auf 2,7 Milliarden Euro.

Insgesamt bescheren die starken Zuwächse im Internet dem deutschen Versandhandel in den letzten beiden Monaten des Jahres hochgerechnet ein Umsatzplus. 2008 wurden 5,7 Milliarden Euro umgesetzt, in diesem Jahr werden es nach bvh-Angaben 5,8 Milliarden sein.

Die Palette der Bestellungen war dabei bunt gemischt: Kunden bestellten Bücher, CDs, DVDs, Schmuck, Parfum, Spielsachen, Unterhaltungselektronik wie MP3-Player und Handys und hochwertige Haushaltsgeräte, wie der Verband berichtete.

"Es brummt"

Der Versandhänder Neckermann berichtete, dass der Umsatz im vierten Quartal den des Vorjahres bereits deutlich übersteige. "Es brummt", so ein Unternehmenssprecher. Am letzten Adventwochenende werden Sonderschichten eingelegt, es seien zudem Leiharbeiter eingestellt worden. Neckermann macht inzwischen über 60 Prozent seines Geschäfts über das Internet. Besonders gut verkaufen sich dem Sprecher zufolge neben Unterhaltungselektronik Möbel.

Der bvh erwartet für das Gesamtjahr einen um 1,7 Prozent auf 29,1 Milliarden Euro (2008: 28,6 Mrd.) gesteigerten Branchenumsatz. Der Anteil am Einzelhandel erreiche dadurch eine neue Höchstmarke von 7,4 Prozent (2008: 7,2 Prozent). Der Online-Umsatz mit Waren wird demnach 2009 voraussichtlich um 15 Prozent auf 15,4 Milliarden Euro (2008: 13,4 Mrd. Euro) zulegen.

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(dpa)