TÜV-Siegel für VZ-Netzwerke

Soziale Netzwerke
19.01.2010

SchülerVZ, studiVZ und meinVZ "innerhalb der gesetzlichen Norm"

Die Sozialen Netzwerke SchülerVZ, studiVZ und meinVZ haben laut eigenen Angaben als erste Soziale Netzwerke vom TÜV Süd ein Siegel für Datensicherheit und Funktionalität erhalten. Geprüft wurde unter anderem die Qualität der Software, die Datensicherheit, der Umgang mit personenbezogenen Daten und Sicherheit vor fremdem Zugriff, so die VZ-Netzwerke in einer Aussendung.

Eigener Prüfplan erstellt

Laut dem TÜV Süd wurde für die VZ-Netzwerke auf Basis des deutschen Bundesdatenschutzgesetzes und des IT-Grundschutzes ein eigener Prüfplan ausgearbeitet. Der Datensicherheitstest bestand laut Wolf-Rüdiger Heidemann vom TÜV Süd aus verschiedenen Stufen. Zuerst gab es ein Audit, also eine Befragung der zuständigen Mitarbeiter der VZ-Netzwerke, bei der die gesetzlichen Ansprüchen abgeklopft wurden.

Dann seien die Sozialen Netzwerke selbst auf ihre Funktionalität (nach der ISO-Norm 25051), wie etwa bei der Suche und Kommunikationsmöglichkeiten, geprüft sowie die Datensicherheitsabfragen unter die Lupe genommen worden. Dabei sei untersucht worden, ob etwa Daten, die auf privat gestellt sind, auch von nicht-authorisierten Personen abgefragt werden können, so Heidemann gegenüber ORF.at.

Laut Heidemann liegt bei den VZ-Netzwerken alles innerhalb der gesetzlichen Norm. Der TÜV Süd prüfe auch sonst Anwendersoftware, wie etwa für die Finanzbuchhaltung, die VZ-Netzwerke seien aber das erste Projekt dieser Art gewesen. Die Betreiber wollen ihre VZ-Netzwerke künftig jährlich einer Prüfung unterziehen.

Schlagzeilen mit Datenleck

SchülerVZ war im vergangenen Jahr in die Schlagzeilen geraten, nachdem es Angreifern gelungen war, persönliche Daten von mehr als einer Million Nutzern auszulesen. Ein in diesem Zusammenhang verhafteter 20-jähriger Bayer beging knapp nach seiner Verhaftung Selbstmord.

Laut dem Sprecher der VZ-Netzwerke Dirk Hensen begann die Prüfung durch den TÜV Süd im Spätsommer 2009, die Daten seien jedoch bereits im Mai entwendet worden.

Eine hundertprozentige Sicherheit kann den Nutzern ein Siegel wie vom TÜV Süd nicht garantieren. Ende vergangenen Jahres war auch auf dem Händlerportal des Büchergrossisten Libri eine Sicherheitslücke entdeckt worden, über die ein Fremder von außen an Rechnungen der Kunden herankommen konnte. Das Portal war zuvor ebenfalls vom TÜV Süd untersucht worden und trug das Siegel für besonders sicheres Einkaufen, "Safer Shopping".

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(dpa/futurezone)