30 Jahre ORF Teletext
Am 21. Jänner 1980 um 8.30 Uhr ist der ORF Teletext als Versuchsprogramm mit 64 Seiten erstmals on Air gegangen. 500 Haushalte konnten ihn damals empfangen, heute wird er von 1,9 Millionen Menschen pro Woche genutzt. Nicht nur der Umfang der Inhalte, auch die Technik dahinter hat sich in den letzten 30 Jahren stark geändert.
Mittlerweile werden über die Hälfte der 800 verwendbaren Teletext-Seiten bespielt, samt allen Unterseiten sind jeden Tag durchschnittlich 1.500 Seiten auf Sendung. 96 Prozent aller heimischen TV-Haushalte haben mittlerweile einen Teletext-fähigen Fernseher oder Receiver. Täglich werden im Schnitt 14 Millionen ORF-Teletext-Seiten aufgerufen.
Alle 16,5 Sekunden neu geschickt
Die Seiten selbst werden in serieller Reihenfolge geliefert, also immer eine nach der anderen (100, 101, 102 und so weiter). Ein ganzer Zyklus dauert durchschnittlich 16,5 Sekunden. Je nach Speichermöglichkeit des Fernsehers können die Seiten auch zwischengespeichert und dann schneller abgerufen werden.
Mittlerweile ist der Teletext auch im Internet abrufbar und wird dort immer stärker genutzt.
Ausnahmen gibt es etwa für die Hauptseite 100, die alle vier Sekunden "eingeschossen" wird. Auch die Seite 777 mit dem Untertitelungsservice hat einen Ausnamestatus, sie wird händisch und zum Bild passend und damit außerhalb des normalen Zyklus gschickt, damit Bild und Wort synchron laufen.
Nutzung der Austastlücke
Im analogen Zeitalter wurde der Teletext in der Austastlücke des Sendesignals transportiert. Jedes Fernsehprogramm besteht aus Einzelbildern (25 Vollbilder bzw. 50 Halbbilder pro Sekunde). Zwischen den Fernsehbildern gibt es Zeilen des TV-Bildes, die nicht angezeigt werden können (49 von insgesamt 625 Zeilen) und unter anderem zur Ausstrahlung der Teletext-Information genutzt wurden.
Bei schlecht eingestellten Fernsehempfängern war die Austastlücke als schwarz-weißer Balken zwischen zwei Bildern zu sehen. Der Teletext wurde wie eine Art "Rucksack" vom normalen Fernsehsignal mitgenommen und im Fernsehgerät von einem eingebauten Decoder sichtbar gemacht und auf den Bildschirm gebracht.
Umstellung auf digitales Zeitalter
Mit der digitalen Umstellung hat sich auch die Ausstrahlung des Teletexts geändert: Er wird heute als eigener Datenstrom parallel zum TV-Programm ausgesendet, sowohl über DVB-T als auch über Satellit.
Er wird entweder in ein analoges TV-Bild zurückgebaut und über die SCART-Buchse als TV-Bild mit Austastlücke verarbeitet oder direkt als Teletext auf dem digitalen Receiver dargestellt. Ist der Receiver über HDMI mit dem Fernseher verbunden, wird der Teletext, da HDMI nur Bild und Ton übertragen, bei TV-Geräten für die Übertragung in ein Bild umgerechnet.
