Fluch und Segen des E-Gesundheitsakts
"Matrix" über Chancen und Probleme des ELGA-Projekts
Diese Beiträge hören Sie am Sonntag um 22.30 Uhr im Ö1-Netzkulturmagazin "matrix".
Die Idee klingt einleuchtend: Wenn unsere Krankengeschichte samt Medikation, Röntgenbildern und Befunden von Fachärzten über das Netz abrufbar ist, lassen sich Mehrfachuntersuchungen vermeiden und gefährliche Wechselwirkungen zwischen Medikamenten verhindern.
Bis 2012 soll auch aus diesen Gründen der Elektronische Gesundheitsakt (ELGA) in Österreich eingeführt werden. Aber die Tücken liegen wie so oft im Detail: Den Vorteilen für Patienten stehen eine Reihe von Gefahren gegenüber - etwa dass Krankendaten in die falschen Hände gelangen. Welche Personalchefin würde nicht gerne wissen, ob der Bewerber vor ihr gesundheitlich belastet ist?
Im Mai 2009 etwa stahl ein US-Bürger die Krankendaten von mehr als acht Millionen Patienten und drohte damit, sie zu veröffentlichen, sollten die betroffenen Behörden nicht zehn Millionen Dollar Lösegeld zahlen. ELGA steht also vor einer Reihe von Herausforderungen. Mariann Unterluggauer berichtet über den Diskussionsstand.
Private Befundkarteien: Freiwilligkeit statt Staat?
Während die ELGA GmbH noch darüber brütet, wie der staatliche Elektronische Gesundheitsakt gestaltet werden kann und soll, haben private Unternehmen schon entsprechende Produkte auf dem Markt. Nach Firmenaussagen sollen sie die Funktionen des Elektronischen Gesundheitsakts effizienter, besser und mehr im Interesse der Patienten und der Ärztinnen und Ärzte erfüllen.
Selbst bei Google kann man seine Krankheitsbefunde und gesundheitsrelevanten Daten bereits gratis speichern. Ist der privatisierte Elektronische Gesundheitsakt besser als der staatlich verwaltete? Sonja Bettel hat sich zwei der "privaten ELGAs" aus Österreich angesehen.
(matrix)
