
Public-Domain-Manifest veröffentlicht
Nach zweijährigen Vorarbeiten hat das von der EU geförderte Projekt Communia sein Public-Domain-Manifest veröffentlicht. Die unterzeichnenden Organisationen wollen damit die Position gemeinfreier Güter gegen die ständig wachsenden Ansprüche der Copyright-Lobby stärken.
Die gemeinfreien Daten seien das Rohmaterial, aus dem neues Wissen und neue kulturelle Werke geschaffen werden könnten, heißt es auf der Website des Projekts. Gemeinfreiheit sei die Regel, Copyright-Schutz lediglich die Ausnahme davon.
"Nach Jahrzehnten, in denen verschiedene Maßnahmen die Public Domain drastisch reduziert haben, typischerweise durch die Ausweitung der Copyright-Schutzmaßnahmen, ist es Zeit, deutlich festzustellen, wie stark Gesellschaft und Wirtschaft auf eine intakte Sphäre gemeinfreier Güter angewiesen sind", so die Einleitung zum Manifest.
Gerade im Internet-Zeitalter, das vorher ungekannte Möglichkeiten zur Verbreitung von Wissen biete, sollten die Politiker wieder mehr Augenmerk auf den Schutz gemeinfreier Güter legen, anstatt die Rechte der Bürger auf freien Informationsaustausch immer weiter einzuschränken.
Konsumentenschutz und Wissenschaft
Zu den Erstunterzeichnern des Manifests zählen sowohl Organisationen wie Creative Commons USA, Knowledge Ecology International und das Projekt Digitale Allmend aus der Schweiz als auch Einzelpersonen wie Creative-Commons-Gründer Lawrence Lessig, Philippe Aigrain (La Quadrature du Net) und Roland Alton-Scheidl (Creative Commons Austria). Das Projekt ist offen für weitere Unterstützer und Unterzeichner.
An Communia arbeiten unter anderem die europäische Konsumentenschutz-Dachorganisation BEUC und zahlreiche Forschungseinrichtungen aus der ganzen EU mit. Auch Projekte aus den USA, der Schweiz, Brasilien und Israel tragen zu dem Projekt bei.