EU: Grünes Licht für Unitymedia-Übernahme

WETTBEWERB
25.01.2010

Liberty Global Europe übernimmt deutschen Kabelnetzbetreiber

Die EU-Kommission hat grünes Licht für die Übernahme des deutschen Kabelnetzbetreibers Unitymedia durch den niederländischen Konkurrenten Liberty Global Europe (LGE) gegeben. Der Zusammenschluss schade dem Wettbewerb in Europa nicht, teilte die Kommission am Montag in Brüssel mit. Sowohl LGE als auch Unitymedia vergeben Lizenzen für TV-Inhalte an ihre TV-Plattformen in Österreich und Deutschland.

"Keine wettbewerbsrechtlichen Probleme"

Nach Ansicht der Kommission führe die Übernahme jedoch nicht zu wettbewerbsrechtlichen Problemen, da beide Firmen nur über einen geringen Marktanteil verfügten und starke Konkurrenten hätten. Auch auf dem Großhandelsmarkt für Festnetztelefonie gebe es weiterhin genug Auswahl, denn das neue Unternehmen habe keine Anreize, den Zugang zu seinen Netzen zu beschränken und werde zudem staatlich reguliert.

Der Kaufpreis für Unitymedia mit seinen 6,4 Millionen Kunden beträgt nach früheren Angaben 3,5 Milliarden Euro. Mit Unitymedia erreicht Liberty Global weltweit insgesamt mehr als 40 Millionen Haushalte. Der Kabelkonzern unterhält Netze in 14 Ländern unter anderem in Europa, Japan, Chile und Australien. Nach der Vereinbarung wird die deutsche Unitymedia gezwungen, sich neu zu verschulden, weil die Übernahme zum Teil über einen Kredit von Unitymedia selbst finanziert wird.

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(APA/Reuters/dpa)