Google plant App Store für Bürosoftware

BERICHT
02.02.2010

Google wird laut Medienberichten seine Bürosoftware Google Apps erweitern. Der Internet-Konzern will einen Online-Marktplatz für Zusatzprogramme einrichten.

Externe Entwickler sollen im App Store ihre Anwendungen verkaufen können, berichtete das "Wall Street Journal" ("WSJ", Online-Ausgabe) am Dienstag. Der Erlös werde geteilt, so die Zeitung unter Berufung auf informierte Personen. Google Apps beinhaltet unter anderem Dienste für E-Mail, Kalender, Textverarbeitung und Tabellenkalkulation.

Als Beispiele für Zusatzprogramme nannte die Zeitung verbesserte Sicherheitsfunktionen und Anwendungen zum Import von Kontakten. Das Konzept, eigene Produkte mit Programmen externer Entwickler zu verbessern, ist in der IT-Branche verbreitet. Vorreiter ist Apple mit dem App Store für das iPhone.

Bessere Einbindung als bisher

Google betreibt bereits eine Plattform namens Solutions Marketplace, auf der Entwickler Zusatzprogramme für Google Apps anbieten können. Diese ähnelt jedoch eher einem Katalog: Kunden müssen die angebotenen Produkte auf den Websites der jeweiligen Anbieter erwerben. Der neue Shop soll dem Bericht zufolge die Programme der Partner besser einbinden und es einfacher machen, diese zu kaufen.

Die Google-Apps-Programme laufen auf den Servern von Google und werden über den Browser gesteuert, ohne dass eine Installation auf dem lokalen Rechner notwendig ist. Die abgespeckte Version für Privatnutzer ist kostenlos, Firmen zahlen pro Nutzerkonto und Jahr 50 Dollar, in Europa 40 Euro.

Konkurrenz für Microsoft

Google versucht, mit Bürosoftware neue Umsatzquellen neben der Online-Werbung zu erschließen, und macht damit Software-Herstellern wie Microsoft Konkurrenz. Der Abstand zwischen den beiden Unternehmen ist allerdings riesig: Nach Angaben von Google verwenden mehr als zwei Millionen Unternehmen Google Apps. Microsoft geht dagegen davon aus, dass rund 500 Millionen Nutzer mit dem Office-Paket arbeiten.

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(dpa)