Online-Kriminelle: China demonstriert Härte
Betreiber von Cracker-Website verhaftet
Die chinesischen Behörden haben die nach ihren Angaben größte Trainingswebseite für Online-Kriminelle in China geschlossen. Drei Verantwortliche, die hinter Black Hawk Safety Net steckten, wurden festgenommen, wie die Tageszeitung "China Daily" am Montag berichtete. Über das Internet hätten sie Programme und Hilfe für Online-Angriffe angeboten.
Seit 2005 habe die Website 12.000 Mitglieder gewonnen, die sieben Millionen Yuan (750.000 Euro) an Beiträgen bezahlt hätten. Mehr als 170.000 Nutzer hätten sich registriert, berichtete das Blatt.
Angriff auf Stadtverwaltung
Die Polizei habe schon seit 2007 ermittelt, als mehrere Black-Hawk-Mitglieder mit einem Angriff auf die Stadtverwaltung von Macheng (Provinz Hubei) in Verbindung gebracht worden seien. Die Nachricht von der Schließung erfolgte vor dem Hintergrund der Auseinandersetzung mit den USA über einen Angriff von Kriminellen auf den US-Internet-Konzern Google, der nach dessen Angaben aus China stammte. Die Regierung in Peking hat die Vorwürfe immer mit dem Hinweis zurückgewiesen, dass das Land selbst das größte Opfer solcher Attacken sei und hart gegen Online-Kriminelle vorgehe.
"Ich konnte von der Website Trojaner herunterladen, die es mir erlaubten, Computer anderer Leute zu kontrollieren", sagte ein Black-Hawk-Mitglied laut "China Daily". Kurse hätten zwischen 100 und 2.000 Yuan (zehn bis 214 Euro) gekostet. "Ich habe das nur aus Spaß gemacht, kenne aber auch andere Mitglieder, die ein Vermögen mit Angriffen auf Konten anderer Leute gemacht haben." Details wurden nicht genannt. In chinesischen Presseberichten war vor allem von Angriffen auf private Zugangsdaten für Spiele- und andere Unterhaltungswebsites sowie E-Mail- und Chat-Systeme die Rede.
(dpa)