
Telefonica will Geld von Google
In einem Gespräch mit der Madrider Tageszeitung "El Pais" hat Telefonica-Chef Cesar Alierta gefordert, dass Google für die Benutzung des Telefonica-Netzes bezahlen solle. Als Vorbild für die weitere Entwicklung des Providers soll Apples App Store gelten.
"Die Suchmaschinen nutzen unser Netz, ohne dass sie irgendetwas dafür bezahlen", sagte Alierta. "Das ist schön für sie, aber schlecht für uns. Aber es ist auch klar, dass das nicht so weitergehen kann."
Die Google-Suche macht in Spanien sechs Prozent des gesamten Internet-Verkehrs aus. Nach Angaben von "El País" sprach sich der Telefonica-Präsident als erster Chef eines großen Telekomkonzerns offen dafür aus, bei Anbietern von Dienstleistungen im Internet Gebühren zu kassieren.
Vorbild Apple
Nach den Plänen von Alierta soll Telefonica zu einer Plattform werden, auf der Dienstleistungen und Daten angeboten werden können. Schließlich sei der Ausbau von Breitbandsystemen und Mobilnetzen teuer.
"Wenn aber die Märkte glauben, dass wir bei alldem keinen Cent kassieren werden, haben sie sich komplett geirrt." Laut "El Pais" will sich Alierta dabei an der Vorgehensweise von Apple in seinem App Store orientieren, dabei aber die Zügel etwas lockerer lassen als das Vorbild. An den eingestellten Anwendungen will Telefonica mitverdienen. Genaue Details zu den Plänen nannte Alierta nicht.
Telefonica ist der fünftgrößte Telefon- und Internet-Provider der Welt. Der Konzern ist nicht nur in seinem Heimatland Spanien aktiv, sondern unterhält auch in Lateinamerika zahlreiche Netze. In Deutschland ist Telefonica mit dem Mobilfunker O2 auf dem Markt vertreten.
(dpa/futurezone)