F: Google beruft gegen Digitalisierungsurteil

GOOGLE BOOKS
08.02.2010

Internet-Konzern wehrt sich gegen Urteilsbegründung

Die US-Internet-Suchmaschine Google geht in Frankreich gegen ein Urteil in Berufung, das ihr die Digitalisierung von Büchern (Google Books) ohne Zustimmung der Rechteinhaber untersagt. Google habe bereits am 21. Jänner Berufung gegen die Entscheidung eingelegt, sagte die Anwältin des Unternehmens, Alexandra Neri, am Montag in Paris. Das Pariser Landesgericht hatte Google im Dezember verurteilt, weil das Unternehmen Buchauszüge ohne Einwilligung digitalisiert hatte. Google muss demnach 300.000 Euro an die betroffenen Verlage zahlen.

Gegen Google geklagt hatte vor drei Jahren die Unternehmensgruppe La Martiniere, zu der auch der Verlag Seuil gehört. Nach der Fälschungsklage, der sich auch der französische Verlegerverband SNE anschloss, hat Google Tausende Bücher ohne Genehmigung digitalisiert. Der Internet-Konzern will nun gegen die Urteilsbegründung "in ihrer Gesamtheit" im Berufungsverfahren vorgehen, wie Neri sagte. Google spreche aber gleichzeitig weiter mit den französischen Verlagen.

Google hatte in seinem Projekt Google Books bereits 2005 mit der Digitalisierung von Büchern begonnen, um im Internet eine weltweit zugängliche Großbibliothek anzubieten. In den USA hatte Google mit den Verleger- und Autorenverbänden jüngst eine Einigung über die Digitalisierung gefunden, die eine Aufteilung der Einnahmen aus der Verwertung der Buchbestände vorsieht. Doch das Justizministerium hat dagegen wegen urheber- und wettbewerbsrechtlicher Bedenken Einspruch erhoben. Vor einem New Yorker Richter findet am 18. Februar eine Anhörung zu der Übereinkunft statt.

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(AFP)