Bericht: Iran will Google Mail aussperren
Regierung will eigenen E-Mail-Dienst
Die iranische Regierung hat angekündigt, den Zugang zu Google Mail langfristig sperren zu lassen. Das berichtete das "Wall Street Journal" am Mittwoch. Die iranische Telekommunikationsbehörde habe demnach auch verbreiten lassen, dass sie einen staatlichen E-Mail-Dienst für die Bürger des Landes einführen werde.
US-Außenministerium kritisiert Iran
Weder die iranische Regierung noch Google haben bisher den Bericht des Blatts bestätigt. Die iranischen Behörden haben im Vorfeld der Feiern des 31. Jahrestags der Revolution ihre Kontrollen der Opposition verschärft. Im Rahmen der jüngsten Proteste gegen die Regierung nach der Präsidentschaftswahl im vergangenen Juni hatten die Regierungskritiker auch Online-Werkzeuge wie Twitter und Google Mail zur Kommunikation eingesetzt.
Ein Sprecher des US-Außenministeriums konnte die Sperre nicht bestätigen, kritsierte aber auf Grundlage des Berichts die Vorgehensweise des Iran bei der Kontrolle des Internets. "Virtuelle Mauern werden im 21. Jahrhundert nicht besser funktionieren als physische Mauern im 20. Jahrhundert", so der Sprecher. Die Iraner seien dynamisch und entschlossen und würden Wege finden, die Hindernisse zu umgehen, die ihnen von der Regierung in den Weg gelegt würden.
(Reuters)