Nordseeluft kühlt HP-Rechenzentrum
Hewlett-Packard (HP) hat im Nordosten Englands ein energieeffizientes Datenzentrum eröffnet, das komplett mittels frischer Nordseeluft gekühlt wird.
Normale Datenzentren benötigen Tausende Megawattstunden Energie pro Jahr. Würde man sie als separate Industrie ausweisen, wäre die Branche der sechstgrößte Elektrizitätskonsument. Das berichtet smartplanet.com. Ein Großteil davon wird für die Kühlung verwendet.
Das Wynyard Park Data Centre von HP nutzt nun das milde Klima des Standorts, um Energieverbrauch und Betriebskosten zu senken.
Die vier Serverräume mit jeweils 1.000 Quadratmetern Grundfläche werden mittels acht Ventilatoren mit jeweils 2,2 Meter Durchmesser mit Frischluft auf einer konstanten Temperatur von 24 Grad Celsius gehalten. Nur an etwa 20 Stunden im Jahr (die Zeit, in der die Außentemperatur laut Statistik über 24 Grad liegt) soll ein zusätzliches Klimaaggregat einspringen müssen. Gesammeltes, gefiltertes Regenwasser wird zur Luftbefeuchtung verwendet, falls die Luftfeuchtigkeit in den Wintermonaten abfällt (sie sollte zwischen 40 und 60 Prozent liegen).
Die farbliche Gestaltung der Serverracks ist hell, durch die Lichtreflexion ist im Vergleich zu schwarzen Racks 40 Prozent weniger Beleuchtung nötig.
Durch den Einsatz dieser neuen Technologien benötigt das Datenzentrum um 40 Prozent weniger Energie als herkömmliche Datenzentren, berichtet smartplanet.com.
Wer Energie spart, spart Geld
Auch andere IT-Konzerne arbeiten an einer besseren Energieeffizienz ihrer Rechenzentren und versuchen damit, ihre Betriebskosten zu senken.
Microsoft betreibt seit Juli 2009 ein Datencenter in Dublin, das ebenfalls Umgebungsluft zur Kühlung nutzt. Dank des milden Klimas in Dublin und einer stark erhöhten Betriebstemperatur von 35 Grad Celsius kommt das 2,8 Hektar große Rechenzentrum zu über 95 Prozent ohne zusätzliche Kältemaschinen aus.
Google nahm Ende 2008 im wallonischen Ort Saint-Ghislain in Belgien ein frischluftgekühltes Datenzentrum in Betrieb.