TomTom blickt vorsichtig in die Zukunft
Navihersteller: Harte Konkurrenz durch Smartphones
Der niederländische Navigationsgerätehersteller TomTom befürchtet noch keine Einbußen durch die wachsende Handykonkurrenz. Die kostenlosen Navigationsangebote für Smartphones von Nokia und Google schadeten dem Unternehmen derzeit nicht, sagte Konzernchef Harold Goddijn am Donnerstag bei der Vorlage der Jahresbilanz 2009.
"Unsere Branche durchläuft einen grundlegenden Wandel", sagte er. "Digitale Landkarten werden in die Schlacht um das Mobiltelefon geworfen. Wir bekommen dies aber in unseren derzeitigen Umsätzen nur begrenzt zu spüren."
Geschäft geht zurück
TomTom und der US-Rivale Garmin haben den Navigationsmarkt jahrelang weitgehend unter sich aufgeteilt. Seit Googles Offensive im Jänner hat sich der Börsenwert TomToms aber halbiert. Im Krisenjahr 2009 gingen die Umsätze um 15 Prozent zurück, der Gewinn verringerte sich um ein Drittel. Dabei sind die Kosten der knapp drei Milliarden Euro teuren Übernahme des Kartenherstellers TeleAtlas noch nicht einberechnet. Die Niederländer hatten bis 2008 zweistellige Wachstumsraten vorgelegt, seither geht das Geschäft zurück.
Im Weihnachtsquartal erwirtschaftete TomTom einen Nettogewinn ohne Sonderposten von 75 Millionen Euro dank einer überraschend starken Nachfrage. Das war fast doppelt so viel wie durchschnittlich afu dem Markt erwartet. Goddijn, der den Konzern in den 90er Jahren mitgegründet und 2001 ganz auf den Navigationsmarkt ausgerichtet hat, hält nach dem Ende der Wirtschaftskrise eine Rückkehr zu zweistelligen Wachstumsraten binnen zwei Jahren für möglich. 2010 geht das Unternehmen jedoch vorsichtig an und erwartet kaum Steigerungen.
(Reuters)