Intel-Chef verteidigt "Internet der Dinge"
Otellini: Datenschutz und Privatsphäre nicht bedroht
Privatsphäre und Datenschutz sind nach Ansicht von Intel-Chef Paul Otellini nicht durch die zunehmende Vernetzung durch das Internet bedroht. "Sie haben immer die Wahl als Mensch: Sie können den Aus-Knopf drücken", sagte der Vorstandsvorsitzende des Chipherstellers am Donnerstag bei einer Fachtagung in München. Die Vorteile der Vernetzung überwögen die Nachteile bei weitem - sogar Menschenleben könnten gerettet werden.
"Wir sind nicht mehr weit weg von einer Welt, in der sich jedes einzelne elektronische Gerät automatisch mit dem Internet verbindet", sagte Otellini. In einem Durchschnittshaushalt arbeiteten schon jetzt Dutzende Prozessoren - in Kühlschränken, Waschmaschinen und natürlich Computern. Künftig gehe es darum, solche "eingebetteten Systeme" miteinander zu verbinden, zum Beispiel in der Autoindustrie. "Diese Systeme verwandeln Autos in mobile Multimedia-Center", sagte Otellini. Die neue Technik diene auch der Sicherheit. Als Beispiel nannte Otellini ein Warnsystem für abgefahrene Reifen.
Der frühere SAP-Chef Henning Kagermann sagte, die physikalische Welt verschmelze zunehmend mit der digitalen Welt. Als Beispiel nannte er ein Smartphone, das erkennt, wo sich der Besitzer gerade befindet, und automatisch Tipps für Restaurants und Geschäfte in der Nähe gibt. Die Vernetzung gebe der Technik einen Schub wie zuletzt der Durchbruch des Internets Ende der 90er Jahre. Allerdings zeigte Kagermann, heute Präsident der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften, Verständnis für Datenschutzbedenken.
(dpa)