© ORF.at/Patrick Wally, Jubelnde Musikfans

Online-Musikplattform Sellaband ist pleite

CROWDFUNDING
24.02.2010

Die niederländische Online-Musikplattform Sellaband, auf der Fans Produktionen von Musikern finanzieren konnten und im Gegenzug an den Einnahmen beteiligt wurden, ist insolvent. Ein neuer Besitzer soll einen Neustart ermöglichen.

Am Montag nahm ein niederländisches Gericht den Insolvenzantrag der Online-Musikplattform an. Am Dienstagabend kündigte Sellaband-Geschäftsführer Johan Vosmeijer in einer kurzen Notiz auf der Unternehmenswebsite den Neustart der Plattform an. Verhandlungen mit einem potenziellen Käufer stünden kurz vor dem Abschluss, hieß es in der Mitteilung. Die Rechte der Investoren und Künstler seien gesichert, hieß es weiter.

Zuvor war die Sellband-Website einige Tage lang "wegen Wartungsarbeiten" nicht erreichbar. Im Support-Forum des Online-Musikdienstes wurde die Pleite heftig diskutiert.

Tausende Bands registriert

Die Online-Musikplattform hatte zuletzt im Oktober 2009 ihr Geschäftsmodell geändert und Musikern und Bands mehr Flexibilität bei der Finanzierung durch die Fans eingeräumt. Davon machten unter anderen die US-Hip-Hop-Pioniere Public Enemy Gebrauch, die als eine der ersten etablierten Bands die Plattform nutzten, jedoch ihr selbst gestecktes Finanzierungsziel von 250.000 Dollar nicht erreichen konnten.

Insgesamt konnten 25 Bands und Musiker mit Hilfe der auf der Plattform rekrutierten Fans ihre CDs produzieren, darunter auch die beiden österreichischen Bands SolidTube und ConFused5. Rund 20 weitere Bands hatten die Produktionskosten bereits zusammen. Zuletzt waren nach Angaben des Unternehmens mehr als 3.000 Bands auf der Plattform registriert.

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