Marke T-Mobile verschwindet in Deutschland

KONZERNE
01.03.2010

Die Deutsche Telekom (DT) wird sich von ihren alten Markennamen wie T-Mobile und T-Home in Deutschland verabschieden. Ab dem 1. April werde der Bonner Konzern nur noch unter dem Signet "T" präsent sein, sagte Deutschland-Chef Niek Jan van Damme am Montag auf der Computermesse CeBIT. "Wir werden in Deutschland nur noch eine Angebotsmarke haben: das 'T'".

Damit sollen den Kunden die Orientierung erleichtert werden. "Wir bringen die Produkte zusammen und werden mehr und mehr integrierte Lösungen haben", sagte der Manager. Geplant sei, den Kunden vor allem mehr Kombi-Angebote etwa aus Mobilfunkvertrag und DSL-Anschluss zu verkaufen. Nach früheren Angaben soll damit bis 2013 ein Zusatzumsatz von einer halben Milliarde Euro erzielt werden.

Die DT setzt damit nun auch nach außen die im Vorjahr eingeleitete Zusammenlegung ihrer Festnetz- und Mobilfunksparte um. Einzig die Geschäftskunden-Sparte T-Systems werde ihren Namen behalten, da sie kaum Kontakt mit Endkunden habe, hieß es. Die Deutsche Telekom ist in Österreich mit T-Mobile Austria und T-Systems Austria vertreten.

Wachstum mit IP-basierten Diensten

Weiters will die DT bis Ende 2012 mit ihrem Bezahlfernsehen den Pay-TV-Sender Sky einholen. Bis dahin wolle die Telekom 2,5 bis drei Millionen Kunden mit ihrem Internetfernsehen erreichen, sagte der Marketingchef im Deutschlandgeschäft, Christian Illek, am Montag bei einem Pressegespräch auf der CeBIT in Hannover. Ende 2009 hatte die Telekom rund 1 Million Fernsehkunden, in diesem Jahr sollen etwas mehr als eine halbe Million hinzukommen. Sky Deutschland kam schon Ende vergangenen Jahres auf rund 2,5 Millionen Kunden und will Ende 2011 drei Millionen Kunden haben. Zum Vergleich: Die Telekom Austria hat derzeit gut 100.000 aon-TV-Kunden.

In Dienstleistungen rund um das Internet sowohl im Festnetz- als auch im Mobilfunk sieht die DT ihr neues Wachstumsfeld. Wie andere Telekomfirmen kämpft der Bonner Konzern seit Jahren mit Umsatzrückgängen im klassischen Sprachgeschäft. "Wir werden in den nächsten Jahren das größte Wachstum bei IP-Diensten sehen", sagte Deutschlandchef Niek Jan van Damme. Dazu zählt die DT ihr IPTV-Angebot ebenso wie ihre Portale für Musik- und Videodownload. Derzeit betrage der Marktanteil der Telekom mit IP-Diensten im Festnetzgeschäft noch weniger als zehn Prozent. Van Damme will hier aber in den nächsten Jahren zweistellige Wachstumsraten schaffen.

(dpa/APA/Reuters)