Verfallsdatum für digitale Daten gefordert
"Digital.leben" über Nebenwirkungen von Online-Archiven
So wie altes Gemäuer verwittert und zerbröckelt, so lösen sich auch unsere Erinnerungen mit der Zeit auf. Zumindest war das in der Vergangenheit so: Seit die digitale Speicherung quasi nichts mehr kostet, liegt ein Teil unseres Gedächtnisses in Form von Fotos und Kommentaren auf Festplatten - oft auch frei zugänglich im Internet.
Die Radioserie "digital.leben" (16.55 Uhr, Ö1) ist kostenlos als Podcast abonnierbar:
Kein Vergessen im digitalen Zeitalter
Und diese digitale Vergangenheit kann einen jederzeit wieder einholen, wie etwa im Fall der US-Lehramtsstudentin Stacy Snyder. Diese hatte sich bei einer Kostümparty mit einem Kakaobecher ablichten lassen und das Fotos mit dem Titel "Drunken Pirate" im Internet veröffentlicht. Das genügte ihrer Universität, sie als für den Schuldienst ungeeignet zu befinden.
Aus Gründen wie diesen plädiert der Harvard-Professor Viktor Mayer-Schönberger dafür, dass Daten ein Verfallsdatum erhalten sollen. Mayer-Schönberger lehrt derzeit in Singapur. Montagabend war er bei einer Veranstaltung der Creativwirtschaft Austria zu Gast.
(Digital.leben)