Greenpeace-Aktion gegen Samsung
Aktivisten protestieren gegen Verwendung problematischer Chemikalien
Die Umweltschutzorganisation Greenpeace startete am Mittwochmorgen eine Protestaktion gegen den Elektronikhersteller Samsung. Das koreanische Unternehmen habe das Versprechen nicht eingehalten, bis 2010 keine problematischen Chemikalien bei der Herstellung neuer Produkte zu verwenden, so Greenpeace in einer Aussendung am Mittwoch. Aktivisten hätten am Morgen zwei Transparente vom Bürogebäude der Benelux-Zentrale von Samsung herabgelassen, mit der Aufschrift "Samsung = Broken Promises".
Im Juni 2004 habe Samsung als erste Elektronikfirma angekündigt, bei der Herstellung neuer Produkte auf Polyvinylchlorid (PVC) und bromierte Flammschutzmittel (BFR) zu verzichten. 2006 beziehungsweise 2007 seien die Versprechen gekommen, BFR und PVC bis 2010 zur Gänze aus den Produkten zu verbannen. Bei Mobiltelefonen und Computern hinke Samsung anderen führenden Herstellern weit hinterher, da bis dato kein einziges seiner angebotenen Geräte ohne gefährliche Chemikalien auskäme.
In der aktuellen Ausgabe des Ratgebers "Grüne Elektronik" wurde festgestellt, dass inzwischen fast alle Produkte von Apple, Nokia und Sony Ericsson ohne gefährliche Chemikalien gefertigt werden, jene von Dell, Lenovo, LGE und Samsung jedoch enttäuschen.
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Nokia und Sony Ericsson führend
"Die Stellungnahmen von Samsung haben sich bislang leider als leere Versprechungen erwiesen", bedauert Claudia Sprinz, Sprecherin von Greenpeace Zentral- und Osteuropa. Ein Unternehmen, das seine selbst gesteckten Fristen nicht einhalte, setze das Vertrauen seiner Kunden aufs Spiel. Samsung sei damit weit hinter andere Produzenten wie Apple, HP, Nokia und Sony Ericsson zurückgefallen, "die seit einiger Zeit schon unter Beweis stellen, dass ein Ausstieg aus diesen gefährlichen Substanzen durchaus möglich ist", erläutert Sprinz.
Die Umweltorganisation veröffentlichte im Rahmen der Consumer Electronics Show (CES) im Jänner in Las Vegas die vierzehnte Ausgabe seines Ratgebers "Grüne Elektronik". Demnach führen Nokia und Sony Ericsson im aktuellen Ranking für Hersteller von Produkten ohne gefährliche Chemikalien.