SIS-Ausgliederung Thema im Aufsichtsrat

Siemens
12.03.2010

Informationen zu Vorgehen "in nächster Zeit"

Die intern umstrittene Ausgliederung der Siemens-Software-Sparte SIS ist am Freitag im Aufsichtsrat von Siemens Österreich behandelt worden. Die Entscheidung für das "Carve-out" sei bereits von Konzernchef Peter Löscher getroffen worden, die Mitarbeiter sollen in der nächsten Zeit über das weitere Vorgehen informiert werden, sagte Unternehmenssprecher Harald Stockbauer zur APA. Die Arbeitnehmervertretung hat sich bisher entschieden gegen die Ausgliederungspläne gestellt. Nun könnte ein Arbeitskonflikt drohen.

Bis 1. Juli soll die Software-Sparte von Siemens ausgegliedert werden. Weltweit sind 35.000 Arbeitnehmer betroffen, in Österreich sind es rund 2.500. Die Software-Schmiede leidet unter dem Verkauf des Telekommunikationsgeschäfts, das intern der größte Arbeitgeber war.

Streik steht im Raum

Die Arbeitnehmervertreter befürchten, dass durch eine Ausgliederung ein Verkauf vorbereitet werden soll beziehungsweise die Gehälter sinken könnten. Diesbezüglich wurde bereits bei einer Betriebsversammlung beschlossen, im Fall des Falles Protestmaßnahmen bis zur Arbeitsniederlegung zu setzen. Für SIS-&-CT-Betriebsratsobmann Ataollah Samadani ist die Ausgliederung auch strategisch nicht nachvollziehbar. Die Existenz der Software-Industrie in Österreich sei gefährdet.

Siemens plane die Ausgliederung der Software-Sparte SIS (IT-Solutions and Services) ohne weiteren Jobabbau, sagte ein Unternehmenssprecher Anfang März. Der Betriebsrat ist davon nicht überzeugt und hat bereits eine Streikfreigabe beantragt, weil er eine "Zerlegung" einzelner Bereiche von SIS vor der Ausgliederung befürchtet - was aus Sicht des Betriebsrats zu "massiven Kündigungen" führen könnte.

Unabhängig davon hat Siemens Österreich bereits im Juni 2009 die Streichung von 632 Stellen bei SIS beschlossen. Nach heftigen Protesten der Arbeitnehmervertreter wurden dem Vernehmen nach großzügige Sozialpläne vereinbart.

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(APA)