XML-Pionier: "Ich hasse das iPhone"
Tim Bray wechselt von Sun zu Google
Der Mathematiker und Informatiker Tim Bray, der für die Entwicklung wichtiger Standards wie XML und Atom mitverantwortlich ist, hat am Montag in seinem Weblog bekanntgegeben, seinen bisherigen Arbeitgeber Sun Microsystems verlassen zu haben. Bray wird von nun ab als Betreuer für Entwickler ("Developer Advocate") für Google arbeiten.
Raum für Experimente
Oracle, das Sun Microsystems übernommen hat, habe ihm zwar ein Angebot gemacht, aber er habe es bevorzugt, sich umzuorientieren. An Google habe ihn vor allem die Unterstützung von Open-Source-Ideen und das Handybetriebssystem Android interessiert. Das System wachse schnell und sperre weder Hersteller noch Programmierer und Nutzer ein, es gebe noch Raum für Experimente.
Bray wolle für Google arbeiten, weil er gern mit Apple konkurriere. Es gehe darum, wie das mobile Internet der Zukunft aussehe. "Die iPhone-Vision des mobilen Internets schließt Kontroversen, Sex und Freiheit aus", schreibt Bray, "Das System setzt strenge Grenzen. Nicht jeder darf alles wissen und sagen. Es ist ein steriles Disneyland, bewacht von scharfzähnigen Anwälten. Die Programmierer, die Apps herstellen, tun dies mit Duldung des Hauseigentümers und fürchten seinen Zorn. Ich hasse das." Freilich sei auch Google "zu groß, um vollkommen gut zu sein", so Bray.