Orange verdient gut an iPhone-Kunden
Das Jahr 2009 war für Österreichs drittgrößten Mobilfunker Orange das Jahr der Smartphones. Jeder zweite Neukunde griff im letzten Jahr zu einem Smartphone und nutzte das mobile Breitband im Ausmaß von durchschnittlich 252 MB im Monat. Allein 120.000 iPhone-Kunden trugen zum Ergebnis 2009 bei.
Bei Orange verdoppelte sich das Datenaufkommen innerhalb eines Jahres. Maßgeblich zum Erfolg trug Apples iPhone bei.
Smartphone-Nutzer laden die 42-fache Datenmenge eines durchschnittlichen Handyusers herunter, so Orange-Austria-Chef Michael Krammer am Mittwoch bei einer Pressekonferenz. Er will künftig im Rahmen von Kooperationen mit Partnern verstärkt weitere Smartphone-Anwendungen ("Apps") auf den Markt bringen. Bisher gebe es bereits Kooperationen mit dem Fußballclub Rapid und Mjam (iHunger).
42 MBit/s in Wiener Neustadt
Während die durchschnittliche Download-Rate im aktuellen Orange-Netz noch zwei MBit/s beträgt, startet Orange das HSPA+-Testnetz in Wiener Neustadt am Mittwoch mit 42 MBit/s. Bis Ende des Jahres will man jedoch vorerst einen signifikanten Anteil in Wien mit 21 MBit/s versorgen. Ziel sei in jedem Fall, Breitband-Qualitätsführer zu werden, so Krammer.
IPad-Verfügbarkeit offen
Wann Apples iPad bei Orange erhältlich sein wird, konnte Krammer nicht beantworten. Er erwarte allerdings, dass Orange es anbieten werde, so Krammer. Apple halte sich aber wie immer bedeckt.
Bilanz: Umsatzrückgang, Nettogewinn verdoppelt
2009 verzeichnete Orange beim Umsatz ein Minus von 3,8 Prozent auf 569 Mio. Euro, konnte den Nettogewinn jedoch von 15,5 auf 35,7 Mio. Euro mehr als verdoppeln. Das operative Ergebnis (EBITDA) steigerte Orange 2009 gegenüber dem Vorjahr von 167 auf 182 Mio. Euro, die operative Marge erhöhte sich von 28,2 auf 32 Prozent.
Die Kundenanzahl legte um sieben Prozent auf 2,19 Millionen Mobilfunkkunden zu. Die Diskonttochter Yesss verzeichnet mehr als 600.000 Kunden.
"Einstiegsdroge sechs Monate keine Grundgebühr"
In Österreich habe sich der Kampf um den günstigsten Preis auch im vergangenen Jahr weiter verschärft, eine Preisoffensive jage hierzulande die andere. "Die Mindesteinstiegsdroge liegt hier bereits bei sechs Monaten keine Grundgebühr", so Krammer.
"Könnten noch goldene Uhren dazu verschenken"
Während er auf dem Gesprächsminutenmarkt noch eine weitere Preisreduktion erwartet, sieht Krammer die Tarife bei mobilem Breitband vorerst gleichbleibend.
"Wir könnten natürlich noch goldene Uhren dazu verschenken, aber im Wesentlichen sind wir hier am Boden angelangt", so Krammer augenzwinkernd. In den letzten vier Jahren habe sich der Preis je Gigabyte im mobilen Breitband im Schnitt von 28,8 Euro auf nun 1,8 Euro gesenkt.