Kritik an Alcatel-Lucent-Engagement in Burma
US-französischer Konzern an Aufbau von Datennetz beteiligt
Der US-französische Telekommunikationskonzern Alcatel-Lucent hat eingestanden, sich im autoritär regierten Burma am Aufbau eines Datennetzes beteiligt zu haben. Der Konzern habe 2006 über sein chinesisches Tochterunternehmen einen entsprechenden Vertrag unterzeichnet und an dem von China finanzierten Bau eines "Datenhighways" mitgewirkt, sagte eine Unternehmenssprecherin am Mittwoch in Paris der Nachrichtenagentur AFP. Es handle sich um das einzige Projekt des Konzerns in Burma.
Die Sprecherin reagierte auf einen Artikel in der französischen Zeitschrift "Les Inrockuptibles", in dem ein Journalist dem Unternehmen vorwarf, mit den Generälen der burmesischen Junta gemeinsame Sache zu machen. Die Junta wolle ein Telekommunikationsnetz aufbauen, mit dem sie die E-Mails ihrer Bürger überwachen könne. Ein solches System habe Alcatel-Lucent bereits der Volksrepublik China zur Verfügung gestellt. Die Reportage wird am Freitag auch im französischen Fernsehen ausgestrahlt.
Hilfe bei Infrastruktur
Die Konzernsprecherin sagte, bei dem Projekt gehe es darum, eine grundlegende Telekommunikationsinfrastruktur für das asiatische Land zu schaffen. Das könne die "wirtschaftliche und kulturelle Entwicklung Burmas unterstützen und zum Wandel hin zu einer Demokratie beitragen". Das Projekt ziele zudem auf die Errichtung einer regionalen Infrastruktur ab, die China, Laos, Kambodscha, Thailand, Vietnam und Burma verbinde. Wegen seines wirtschaftlichen Engagements in Burma wird auch der französische Ölkonzern Total immer wieder heftig kritisiert.
(AFP)