Falsche Organspenden nach Datenfehler
Andere Organe entnommen als vorgesehen
Fehler in den Organspenderlisten der britischen Behörden haben in den vergangenen Jahren offenbar zu mehreren Irrtümern bei Transplantationen geführt. Die britische Zeitung "Sunday Telegraph" berichtete von rund 800.000 fehlerhaften Einträgen. Etwa 20 in den vergangenen Jahren verstorbenen Spendern seien nach ihrem Tod wegen der Datenpanne andere Organe entnommen worden als von ihnen gewünscht, schrieb das Blatt.
Der staatliche Gesundheitsdienst wollte die Zahlen weder bestätigen noch dementieren. Eine Behördenmitarbeiterin betonte, die Fehler seien inzwischen ausgeräumt. "Es besteht keine Gefahr, dass heute noch falsche Daten verwendet werden", sagte sie.
Die Irrtümer traten zutage, als die Organisation für Blutspenden und Transplantationen im vergangenen Jahr potenzielle Spender anschrieb und ihnen dafür dankte, dass sie sich in der Datenbank registriert hatten. In diesen Schreiben war auch aufgeführt, welche Organe die Adressaten angeblich spenden wollten. Einige von ihnen schrieben daraufhin zurück, die Angaben seien falsch.
Bei einer Überprüfung der Datenbank stellten sich laut "Sunday Telegraph" dann die Einträge zu insgesamt 800.000 Spendewilligen als falsch heraus. 45 von ihnen seien bereits gestorben, und in etwa der Hälfte dieser Fälle seien den Toten andere Organe entnommen worden als von ihnen gewünscht, schrieb die Zeitung.
(APA/apn)