Bwin will in Südamerika expandieren
Sportwettenanbieter will auch in US-Markt wiedereinsteigen
Der österreichische Online-Sportwettenanbieter bwin sieht kaum noch Wachstumspotenzial in Europa und will daher mittelfristig in Südamerika Fuß fassen. "Wir wollen in den nächsten ein bis zwei Jahren in zwei bis vier Ländern Südamerikas sein", sagte bwin-Chef Norbert Teufelberger der Tageszeitung "Kurier" (Dienstag-Ausgabe).
Partnersuche für den US-Markt
Auf dem US-Markt, der wieder liberalisiert wird, wolle man nach dem Zwangsrückzug wieder mitmischen, allerdings nicht alleine. Man sei in Verhandlungen mit möglichen Partnern aus dem Casino- und Medienbereich und wolle spätestens 2011 loslegen. Mit welcher Marke, hänge vom Partner und den Produkten ab.
Für die in den USA vertretene Marke Ongame, die eine durchaus sehr teure Akquisition gewesen sei, habe man Angebote in der Größenordnung des Kaufpreises (rund 500 Mio. Euro).
Casinolizenz in Österreich kein Thema
In Österreich sei im Zuge der Novellierung des Glücksspielgesetzes eine Casinolizenz kein Thema: "Nein, offline ist das für uns absolut nicht von Interesse, nur möglicherweise eine elektronische Lotterielizenz" in Zusammenarbeit mit den Lotterien, sagte Teufelberger. Man hoffe auf ein Gesetz für Online-Glücksspiele. Der Druck dazu aus dem Ausland steige. "Spätestens in ein bis drei Jahren gibt es dazu eine klare Regulierung."
Zu Gesprächen mit PartyGaming über eine mögliche Fusion sagte Teufelberger, derzeit spreche jeder mit jedem, "auch wir". Kleine und mittlere Anbieter gebe es jetzt schon größtenteils nicht mehr, "in ein bis zwei Jahren ist der Rest weg". Der Investitionsbedarf von 30 bis 50 Millionen Euro sei zu hoch. "Wir sind aber die schönste Braut und müssen nicht heiraten."
In der Krise werde zwar nicht weniger gespielt, die Einsätze pro Kunde seien aber um zehn Prozent zurückgegangen. Für heuer rechnet Teufelberger mit einem stärkeren Wachstum als 2009. Mit den ersten Monaten sei er "zufrieden".
(APA/Reuters)