Schweiz fördert Game-Kultur
Kulturstiftung gibt 1,5 Millionen Franken für neue Projekte
Die Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia (PH) lanciert das Projekt "GameCulture". Mit einem Budget von 1,5 Millionen Franken (rund 1,04 Mio. Euro) finanziert sie Ausstellungen, Publikationen und die Entwicklung "kulturell wertvoller Spiele". Ziel des Projekts ist Aufklärung. "Computerspiele sind eine Realität, ein fester Bestandteil unserer Alltagskultur", sagte Pius Knüsel, Direktor von Pro Helvetia, am Dienstag der Nachrichtenagentur SDA.
Mit dem pauschalen Urteil "Games machen dumm" werde man der Situation nicht gerecht. Es bringe nichts, sich aus dem Thema auszuklinken. Vielmehr sei es wichtig, die Aufmerksamkeit des Publikums auf qualitativ gute Produkte zu lenken und bei der Entwicklung der Games das kreative Potenzial zu fördern.
Pro Helvetia will in erster Linie informieren. Zu diesem Zweck stellt sie zwei Ausstellungen auf die Beine und unterstützt Publikationen. Die Ausstellung "Home" im Stapferhaus Lenzburg wird im September eröffnet und lenkt den Blick auf die soziokulturellen Hintergründe des Booms rund um die Computerspiele. Die zweite Schau wird vom Science-Fiction-Museum Musee d'Ailleurs in Yverdon-les-Bains beherbergt und thematisiert das utopische Potenzial von Computerspielen. Sie wird im nächsten Jahr eröffnet und dauert wie "Home" rund vier Monate.
Förderung neuer Games
Insgesamt hat Pro Helvetia für "GameCulture" ein Budget von 1,5 Millionen Franken zugesprochen. Knüsel bestätigte diese Information in der Zürcher Tageszeitung "Tages-Anzeiger" vom Dienstag. Ergänzend sagte Knüsel gegenüber der SDA, für die Entwicklung neuer Games sei nur ein kleiner Teil des Budgets bestimmt. Gefördert würden "kleine, kulturell wertvolle Nischenprodukte", die von Schweizer Designern und Designerinnen entwickelt werden. Allfällige "Killergames" und teure Monstergames fielen von Beginn an durch die Maschen des Wettbewerbs, betonte Knüsel.
Das Projekt "GameCulture" wird mitgetragen vom Bundesamt für Kultur (BAK), wie dessen Mediensprecherin Anne Weibel auf Anfrage sagte. Welche finanziellen Mittel das BAK dafür zur Verfügung stellt, werde im Laufe des Sommers bekanntgegeben.
(sda)