Klage nach Schülerüberwachung in den USA
Tausende Schnappschüsse auf Schullaptops aufgetaucht
Eine Familie aus Philadelphia hat die Schule ihres Sohnes wegen unerlaubter Überwachungsbilder geklagt. Die Bilder waren über Schullaptops entstanden, die von den Schülern mit nach Hause genommen worden waren. Per Fernsteuerung sollen Angestellte der Schule die Kameras in den Laptops ausgelöst haben.
Insgesamt soll es mehrere Tausend Schnappschüsse von Schülern der Harrington Highschool geben sowie Aufzeichnungen über Chats und besuchte Websites. Nach einem Bericht der Zeitung "Philadelphia Inquirer" werfen die Eltern des Schülers den beteiligten Angestellten vor, die Aufnahmen hätten zu Unterhaltungszwecken gedient, sie seien Teil einer Art "Schulseifenoper" gewesen.
Vizerektorin stellte Schüler zur Rede
Laut der am Donnerstag eingereichten Klageschrift erfuhr der Schüler von den Webcam-Aufnahmen nur, weil er im November vergangenen Jahres von der stellvertretenden Schulleiterin in deren Büro bestellt und mit einem Foto von sich konfrontiert wurde. Die Vizerektorin hatte ihn daraufhin beschuldigt, mit Drogen zu dealen. Auf dem Foto sei eine Art Zuckerl zu sehen gewesen, das sie für eine illegale Tablette gehalten habe.
Bereits im Februar hatte die US-Bundespolizei FBI wegen möglicher Datenschutzverstöße gegen den Schulbezirk in Philadelphia ermittelt. Die Bezirksverwaltung hatte daraufhin erklärt, die Aufnahmen seien nur entstanden, um verloren gegangene Computer wiederzufinden. Zudem seien keine Videos von den Kindern gemacht worden.
(APA/apn)