Islands Aschewolke zieht auch durchs Netz
Der Vulkanausbruch in Island hinterlässt nicht nur am Himmel über Europa, sondern auch im Netz seine Spuren: Websites mit aktuellen Informationen über den Flugverkehr und Bildern des Vulkans ächzen zum Teil unter der Last der Informationssuchenden.
Die Aschewolke des isländischen Vulkans Eyjafjallajökull legt zwar einerseits den Flugverkehr in großen Teilen Europas lahm, sie ist andererseits aber auch ein großes Naturschauspiel, das man im Netz live mitverfolgen kann.
Aktuelle Webcam-Bilder
Der Mobilfunkbetreiber Vodafone hat eine Webcam auf den aktiven Vulkan gerichtet, die alle zehn bis 20 Sekunden eine Aufnahme macht. Die dazugehörige Website ist ganz offensichtlich überlaufen und mittlerweile von außerhalb Islands nicht mehr erreichbar, die Betreiber stellen aber laut eigenen Angaben einmal pro Stunde neue Bilder ins Web.
Einschränkter Flugverkehr
Auf der privaten Website Flightradar24.com können sich Interessierte einen Überblick über den aktuellen Flugverkehr in Europa verschaffen. Die Flugzeuge auf der Karte können angeklickt werden, um mehr Informationen wie Fluggeschwindigkeit und -höhe dazu anzuzeigen. Auch diese Website ist aufgrund des Besucheransturms immer wieder nicht erreichbar.
Laut den Betreibern der Website werden die Informationen aus den Transpondersignalen (ADS-B) der Flugzeuge zusammengestellt. Die Betreiber haben laut eigenen Angaben weltweit rund 100 Empfänger dafür installiert. Rund 60 Prozent der zivilen Maschinen sowie einige wenige private und militärische Flugzeuge hätten einen solchen Transponder. Angezeigt werden naturgemäß nur jene Flugzeuge, die sich im Einzugsgebiet eines solchen Empfängers befinden.
Wetterdienste mit Prognosen
Wetterdienste wie jene von Großbritannien und Deutschland sowie die heimische Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) liefern ebenfalls Infos über den Zustand des europäischen Luftraums.
Großbritanniens Wetteramt veröffentlicht mehrmals am Tag Karten, die den tatsächlichen Verlauf der Aschewolke und Vorhersagen über ihre Ausbreitung zeigen. Der deutsche Wetterdienst zeigt anhand von Satellitenbildern (Meteosat-9), wie sich der Staub über Europa verbreitet. Die ZAMG hat neben Satellitenbildern auch eine Simulation der Bewegung der Aschwewolke veröffentlicht.
Livefeeds aus Sozialen Netzwerken
Auch in den Sozialen Netzwerken wie dem Microblogging-Dienst Twitter hat die Aschewolke aus Island Einzug gehalten - im übertragenen Sinn: Unter anderem mit dem Hashtag #ashtag posten Nutzer dort laufend Informationen. Gestrandeten Flugpassagieren wird der Hashtag #getmehome empfohlen, um mit anderen Leidensgenossen in Kontakt treten und sich so vielleicht gegenseitig helfen zu können.
(futurezone/dpa)