Deutschland feiert Computerpionier
Sechs Ausstellungen zum 100. Geburtstag von Konrad Zuse
"Der Computer ist eine Erfindung aus Deutschland": Mit diesem Merksatz startet das Berliner Technikmuseum in ein Erinnerungsjahr, das dem Berliner Computerpionier Konrad Zuse (1910-1995) gewidmet ist. Zum 100. Geburtstag des Ingenieurs wollen deutschlandweit sechs Museen seine Leistungen ins Gedächtnis rufen.
Computerbau im Wohnzimmer
Zuse begann 1935 in seinem Berliner Wohnzimmer mit dem Bau des ersten programmgesteuerten Computers. Die Maschine mit dem Namen Z1, die heute als Nachbau im Museum steht, war so groß wie ein Doppelbett. 1941 baute Zuse den ersten funktionierenden Digitalrechner. Der Z3 - Zuse benannte die Rechner fortlaufend - war der erste funktionsfähige programmierbare Rechner mit binären Gleitkommazahlen und Boole'scher Logik. In den 1940er Jahren erdachte Zuse auch die erste universelle algorithmische Programmiersprache der Welt.
Von seinen Entwicklungen konnte der Pionier kaum profitieren. Zuses große Erfindungen fielen in die Zeit des Nazi-Regimes in Deutschland, dessen Nähe Zuse nach Angaben seines Sohnes Horst bewusst nicht suchte. Mit seiner eigenen Firma Zuse KG im hessischen Neukirchen konnte der Erfinder ab 1949 keine großen Erfolge verbuchen. Aufträge brachten nicht genug Geld herein, um die immensen Entwicklungskosten zu finanzieren.
Symposium in Berlin
In Berlin erinnert am Dienstag und Mittwoch ein wissenschaftliches Symposium an Zuses Leistungen. Ausstellungen gibt es in diesem Jahr außer in Berlin auch in Dresden, Paderborn, Hünfeld, Hoyerswerda und Kiel.
(dpa)