Microsoft und Facebook rittern um Foursquare

GERÜCHTE
23.04.2010

Die Übernahmegerüchte um den US-amerikanischen Geolocation-Dienst Foursquare verdichten sich. Yahoo und Microsoft wollten das Unternehmen kaufen, Facebook prüfe Optionen für eine weitergehende Kooperation, so das US-Tech-Blog TechCrunch.

Wie TechCrunch am Donnerstag (Ortszeit) unter Berufung auf Insider berichtete, interessieren sich Microsoft und Facebook zunehmend für den Geolocation-Dienst Foursquare. Microsoft wolle das Unternehmen kaufen, während Facebook nach mehreren Wochen intensiver Gespräche von der Idee einer unmittelbaren Übernahme abgerückt sei, aber weiterhin andere Optionen der Zusammenarbeit prüfe. Sowohl Microsoft als auch Facebook wollten zu dem Bericht keine Stellungnahme abgeben.

Zuvor war berichtet worden, dass sich Yahoo dafür interessiere, den Dienst zu kaufen. Der Preis für das Unternehmen liege angesichts der potenten Interessenten derzeit bei rund 100 Millionen US-Dollar, so TechCrunch, bisher werfe Foursquare aber noch keinen Gewinn ab.

Von Dodgeball zu Foursquare

Foursquare wurde von Geolocation-Pionier Dennis Crowley mitgegründet, der bereits den in den USA beliebten Dienst Dodgeball gestartet hatte. Dodgeball wurde 2005 von Google aufgekauft, dann aber so stark vernachlässigt, dass Crowley und sein Team den Konzern im April 2007 im Streit verließen, woraufhin Google den Dienst im Februar 2009 zugunsten seines Systems Latitude schloss.

Crowley und seine Partner gründeten im März 2009 das Soziale Netzwerk Foursquare, das seinen Schwerpunkt auf die Nutzer mobiler Internet-Geräte legt. Die Nutzer können über das System einander unter anderem mitteilen, wo sie sich befinden - Koordinaten inklusive - und Notizen auf den Web-Stadtkarten des Systems hinterlassen.

Nach der problematischen Erfahrung mit Google scheine Crowley aber nicht daran interessiert zu sein, sein neues Unternehmen an einen Großkonzern zu verkaufen, so TechCrunch, es stünden auch genügend Risikokapitalgeber für eine neue Finanzierungsrunde bereit, die rund zehn Millionen US-Dollar in die Kassen des Unternehmens spülen könnte. Der Wert der Firma liege dann zwischen 60 und 70 Millionen Dollar. Andererseits könnte Crowley persönlich für rund ein Jahr Arbeit bei einem Verkaufspreis von 100 Millionen Dollar rund 20 Millionen für sich selbst einstreichen, so TechCrunch.

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