BKA: Datenklau an Geldautomaten nimmt zu
2009 über 100.000 Opfer, 40 Millionen Euro Schaden
Nach Angaben des deutschen Bundeskriminalamts (BKA) sind im vergangenen Jahr "weit über 100.000 Menschen" in Deutschland Opfer von Datenklau an Geldautomaten geworden. BKA-Präsident Jörg Ziercke sagte der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Samstag-Ausgabe), in der Regel seien Schäden vereitelt worden, "weil die EC-Karten noch rechtzeitig gesperrt wurden".
2009 seien bundesweit 960 Geldautomaten manipuliert worden, nach 809 im Jahr zuvor. Das entspricht einem Anstieg von fast 20 Prozent. "Wir schätzen den durch Einsatz gefälschter EC-Karten mit deutschen Kundendaten entstandenen Schaden auf rund 40 Millionen Euro", sagte Ziercke der Zeitung.
Warnung vor manipulativen Tricks in Südafrika
Besondere Sorge bereitet der deutschen Polizei derzeit die Manipulation von Geldautomaten im Ausland, wo immer öfter deutsche Kartendaten ausgespäht würden. Einer der Brennpunkte ist nach Aussage Zierckes Südafrika, Gastgeberland der Fußball-WM: "Nach Frankreich und der Türkei werden Deutsche am häufigsten in Südafrika an Geldautomaten geprellt." 2009 seien 1.000 deutsche Karten betroffen gewesen, "insgesamt haben wir 11.000 kriminelle Transaktionen mit Bezug zu Deutschland festgestellt". Der Schaden belaufe sich auf knapp zwei Millionen Euro.
In Kapstadt oder Johannesburg etwa "wird Touristen bei der Nutzung von Automaten vermeintliche Hilfe angeboten, um in den Besitz der Karte zu kommen". Diese würden dann mit einem Handskimmer, einem kleinen elektronischen Lesegerät, unbemerkt ausgelesen, sagte Ziercke. Im zweiten Schritt werde die Eingabe der Geheimzahl am Automaten ausgespäht. Ziercke warnte deutsche WM-Touristen: "Hier ist größte Vorsicht angebracht."
(AFP)