Google ändert Vertriebsplan für Nexus One
Kooperation mit Verizon abgesagt
Google hat am Montag (Ortszeit) mitgeteilt, die Distributionspläne für das Android-Smartphone Nexus One geändert zu haben. Das von dem taiwanesischen Hersteller HTC produzierte Gerät ist das erste Handy, das Google unter der eigenen Marke anbietet.
Demnach wird Google das Smartphone nicht über den zweitgrößten US-Mobilfunker Verizon Wireless anbieten. Bisher verkauft der Suchmaschinenkonzern das Handy in den USA über die eigene Website und umgeht damit das Vertriebsnetz der Mobilfunker.
Start in Großbritannien am 30. April
Am 30. April will Google das Nexus One erstmals in einem EU-Mitgliedsstaat anbieten. Ab diesem Datum ist es möglich, das Telefon bei Vodafone Großbritannien zu bestellen. Vodafone ist auch Teilhaber an Verizon. Die Beziehungen zwischen Google und den beiden Mobilfunkern seien auch nach dem Rückzug in den USA weiterhin gut, so eine Verizon-Sprecherin am Montag. Es sei Googles Entscheidung gewesen, das Handy zurückzuziehen.
Google schrieb der Nachrichtenagentur Reuters, der Rückzug von Verizon sei auf den "beachtlichen Innovationsschub" zurückzuführen, der derzeit im offenen Android-System ablaufe. Konkreter wurde der Konzern nicht. Jim Friedland, Analyst bei Cowen and Company, schätzt, dass Google im ersten Quartal 2010 rund 150.000 Nexus-One-Geräte absetzen konnte. Das seien zu wenig, um damit ins Vertriebsnetz der großen Mobilfunker zu gehen.
Allerdings sei das Nexus One eben nicht das einzige Android-Handy. Derzeit gebe es 34 verschiedene Smartphones mit dem Linux-basierten Betriebssystem auf dem Markt, so Google. Die Anzahl der Anwendungen im Android Market, Googles Pendant zu Apples App Store, sei im ersten Quartal 2010 um 70 Prozent auf rund 38.000 gestiegen. Für Apples iPhone sind derzeit rund 185.000 Apps erhältlich.
(Reuters/futurezone)