Google klagt Plattenfirma

USA
06.05.2010

Google will von einem Gericht klären lassen, ob Links auf nicht lizenzierte, urheberrechtlich geschützte Inhalte gegen das Copyright verstoßen, und hat deshalb eine Klage gegen ein US-Plattenlabel eingebracht.

Mit seiner Ende April eingebrachten Feststellungsklage vor einem nordkalifornischen Gericht drehe das US-Internet-Unternehmen gewissermaßen den Spieß um, berichtete der Branchendienst "Hollywood Reporter" am Mittwoch. Denn im Dezember hatte das kleine US-Label Blue Destiny Records seinerseits Klage gegen Google eingebracht.

Klarstellung gefordert

Das Label warf Google und auch der Microsoft-Suchmaschine Bing vor, mit Links auf nicht lizenzierte Inhalte und auf Seiten, die auf nicht lizenzierte Inhalte verweisen, Urheberrechtsverstöße zu unterstützen. Mit der Klage richtete sich das Label auch gegen den Filehoster Rapidshare, dem es den Vertrieb nicht lizenzierter, urheberrechtlich geschützter Kopien vorwarf. Blue Destiny hatte zuvor die Suchmaschinenbetreiber aufgefordert die Links zu entfernen. Google kam der Aufforderung jedoch nicht nach.

Ende März zog das Label überraschend die Klage zurück, behielt sich aber weitere rechtliche Schritte vor. Google wollte den Vorwurf nicht auf sich beruhen lassen und forderte mit seiner Klage eine Klarstellung von einem kalifornischen Richter, dass es die Urheberrechte des Labels nicht verletze, berichtete der Branchendienst "Hollywood Reporter" am Mittwoch.

Beispielwirkung

Eine Entscheidung des US-Gerichts könnte Beispielwirkung haben, meinen Branchenbeobachter. Sollte sich Google durchsetzen, könnte es sich damit auch in ähnlich gelagerten Fällen vor Rechtsstreitigkeiten schützen.

Die Chancen dafür stehen nicht schlecht. Google hatte sich vor dem nordkalifornischen Gericht bereits einmal gegen einen Inhalteanbieter durchgesetzt, der Google wegen Copyright-Verstößen durch indizierte Fotos belangen wollte.