China gibt Netz in Xinjiang wieder frei

KONTROLLE
14.05.2010

Nach Unruhen verhängte Sperren wieder aufgehoben

Zehn Monate nach den Unruhen in der chinesischen Uiguren-Region Xinjiang haben die Behörden dort den Zugang zum Internet wieder freigegeben. Die Internet-Dienste seien "vollständig" wiederhergestellt worden, teilte die Regierung der autonomen Region im Nordwesten des Landes am Freitag mit. Zugleich warnte die Regierung, gegen jeden vorzugehen, der "schädliche Informationen" verbreite. Nach Angaben der amtlichen Nachrichtenagentur Xinhua nutzen in Xinjiang sieben Millionen Menschen das Internet.

Bereits im Dezember wurde der Zugang zu den Websites staatlicher Medien wieder freigegeben, das Versenden von SMS ist in Xinjiang in eingeschränktem Umfang seit April wieder möglich.

Dienste gesperrt

In der der mehrheitlich von Muslimen bewohnten Region hatten Sicherheitskräfte Anfang Juli eine friedliche Demonstration von Uiguren niedergeschlagen. Bei den folgenden Auseinandersetzungen zwischen Angehörigen der muslimischen Minderheit und Han-Chinesen wurden nach Behördenangaben fast 200 Menschen getötet, die meisten von ihnen Han-Chinesen. Als Folge hatten die Behörden die Kommunikationswege stark eingeschränkt: E-Mail- und Internet-Dienste wurden abgeschaltet, Telefongespräche auf die Region begrenzt.

Auch unter normalen Umständen herrscht in China eine strenge Internet-Zensur. Die fast 400 Millionen Nutzer in der Volksrepublik dürfen auf viele ausländische Seiten wie das Soziale Netzwerk Facebook und das Videoportal YouTube nicht zugreifen.

(AFP/dpa)